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Show 1 1 s 1 1 172 man in der Nähe der Dörfer der Mandans und Mönnitarris noch andere sonderbare Figuren auf hohen Stangen, wie sie die 35. Tafel des Atlasses darstellt. Hier sind Figuren von Fell, Gras und Reisern zusammen gesetzt, welche, wie es scheint, Sonne und Mond vorstellen sollen, vielleicht auch den Herrn des Lebens und den ersten Menschen. Zu ihnen gehen die Indianer, wenn sie etwas erbitten wollen, heulen und klagen Tage und Wochen lang. Die Mandans haben verschiedene Medecine-Feste, unter welchen das Okippe, oder das Pönitenzfest der Arche, bei weitem das merkwürdigste ist. Es wird im Frühjahre oder Sommer gefeiert, und ich habe dasselbe leider nicht als Augenzeuge beschreiben können. Maler Catlin aus New-York hat es mit angesehen und in einer Zeitung eine kurze Beschreibung davon gegeben, welche ich im Anfange (Beilage C.) in Abschrift folgen lasse. Diese Erzählung ist indessen unvollständig, da der Verfasser den ganzen Zusammenhang der Sache nicht verstand, wie mir dies auch Herr Kipp u. a. gegenwärtig gewesene Personen versicherten; ich will also eine umständliche Beschreibung desselben geben, wie sie mir von den in die Geheimnisse der Nation eingeweihten Mäunern wörtlich mitgetheilt wurde. Mumäuk-Mächana, der erste Mensch, hat den Numangkake befohlen, dieses Medeciue-Fest alljährlich zu feiern. Wenn die Dorfschaft die Zeit für diese Fest-* lichkeit festgesetzt hat, so erwählen sie einen Manu von Ansehen und Vertrauen, (im Jahre 1834 hatte man dazu den Chef Matö-Töpe erwählt) der sich an die Spitze stellen und die Feierlichkeit leiten muss. Er wird Kauih-Sächka ich guttural) genannt. Dieser Mann lässt nun zu der bestimmten Zeit die Medecine-Hütte einrichten, dieselbe reinigen, Holz herbei schaffen, so wie andere nöthige Bedürfe nisse. Erster Tag des Okippe: Mit Sonnen-Untergang geht der Kauih-Sächka in die Hütte und fängt an diesem Abend an zu fasten, welches 4 Tage lang währt. Es finden sich mit ihm sechs Männer ein, welche die sogenannte Schildkröte schlagen müssen, ein Gefäss oder Sack von Pergament, mit Wasser angefüllt- |