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Show I 82 Da ich nicht im Sommer hier botanisiren konnte, so sind meine Pflanzenverzeichnisse für diese Gegend sehr unvollständig; allein ßradbury und Nuttall haben hier mehr geleistet. Mehre officinelle Pflanzen wachsen in der Nähe des Fortes, unter ihnen besonders häufig die Grindelia squarrosa (Epinette de prairie), deren Theile sämmtlich stark klebrig und sehr aromatisch sind. Sie ist heftig diuretisch und bei Gonorrhöen wird ihr Thee mit dem besten Erfolge getrunken, wozu man sich der ganzen Blumen frisch oder getrocknet bedient. Eine kleine Handvoll ist zu einem Thee hinlänglich. Die Artemisia (Sage, Wormwood oder Absinthe) mit dem europäischen Wermuthe ähnlichem Gerüche, ist ebenfalls höchst aromatisch, bitter und ihr Thee sehr schweisstreibend. Die Indianer gebrauchen sie bei Wunden und auch als Zauber- oder Medecine-Kraut. Wenigstens zwei Species dieser Pflanzen kommen hier vor*). Die Rinde der hiesigen (White- Oak) weissen Eiche, stopft unfehlbar Diarrhöen, wenn man einen Absud davon trinkt. Die Brühe wird löffelweise genommen, bis die Wirkung erfolgt. Die Black- oder Snake-Root (Galardia bi-coför) wächst ebenfalls hier. Eine andere Pflanze, welche man Colt's-Foot nennt, giebt einen gegen Diarrhöen sehr wirksamen Thee, so wie der von den Blättern der Meutha arvensis (Balm) erhaltene, blutreinigend, magenstärkend und schweisstreibend seyn soll. Au officineilen Pflanzen fehlt es in dieser Gegend nicht, dagegen gänzlich an Aerzten, um dieselben anzuwenden. Essbare Beeren giebt es mehre, u. a. die Poiries oder Cervis-Berries, die BufTaloe-Berries, die Currants QRibes), unter denen die Stachelbeeren die leidlichsten sind, und in den Wäldern in Menge vorkommen. Berberis-Arten habe ich nirgends am ganzen oberen Missouri bemerkt. Die wilden Weinstöcke (Vitis) erreichen hier keinen bedeutenden Wuchs mehr, und geben nur ganz kleine Beeren *) Leute welche die Roeky-Mountains bereisten, haben mir versichert, dass dort die Absinthes mit weiss-lichen Blättern 30 Fuss hofh wachsen, und einen dicken holzigen Stamm bilden, besonders auch an der Riviere de Vabsinthe, einem in den Yellow-Stone mündenden Flusse. Eine andere niedrige, sehr salzig schmeckende Pflanze bildet dort runde Flecken auf dem Boden; sie ist im Sommer dürr und grünt im Winter, wo die Pferde von diesem Futter schnell dick werden. |