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Show 220 Die Spiele der Mönnitarris sind dieselben wie bei den Mandans; denn sie auch eins oder das andere derselben ursprünglich nicht kannten, so haben sie sie seitdem angenommen. Das sogenannte Billardspiel heisst bei ihnen Mäb-Kache (cä guttural, e halb, alles kurz). Das Ballspiel der Weiber heisst Ma-Üh-Tappe (alles zusammen und ganz ausgesprochen). Auch bei diesem Volke hat die Haut einer weissen Bisonkuh denselben Werth als bei den Mandans. Eine solche heisst bei ihnen Ptäh-Taeki (tacki leise und kurz)*). Auch sie bezahlen für eine solche Haut oft 15Pferde, Flinten, Kessel, Tuch, wollene Decken, Roben u. a. Dinge von bedeutendem Werthe. Nachdem man den Besitz einer solchen Haut dem ganzen Dorfe von der Höhe der Hütte aus bekannt gemacht hat, behält man sie etwa noch 4 Jahre-, die Glieder der Familie tragen sie zuweilen als Robe zur Schau, auch schneidet man schmale Streifchen davon ab, welche als Verzierung und besonders als schmale Kopf binden getragen werden. Ist diese Zeit verflossen, so schenkt man die Haut als Opfer an eine der Gottheiten. Man miethet eiuen Medecine-Mann, um die dabei nöthigen Ceremonien oder Medecines vorzunehmen. Während der 4 Jahre hat man allerlei Kostbarkeit ten gesammelt, wie die oben genannten Waaren, und hält dieselben in Bereitschaft* Man erbaut nun eine Schwitzhütte (wie weiter unten erzählt werden wird), theU* an die Zuschauer eine Menge von Speisen aus, befestigt dann oben an einer lange» Stange einen Bündel von Reisern und wickelt um diesen die schöne weisse H»u • ?) Die Mandans behaupten, dass die Mönnitarris die Verehrung der weissen Bisonkuh von ihnen angen0 men hätten, welches auch gegründet ist, und sie leiten den Ursprung dieses Gebrauchs von nacbfo1ge dem Ereignisse her. Als die Mönnitarris zuerst über den Fluss herüber mit ihnen zusammen träte i sagte der Mandan-Chef „ich bin Chef und mein Name ist „die Bisonrobe mit schönem Haar (la r°" beau poil)," worauf der Mönnitarri-Chef erwiederte „so heisse auch ich;" denn sie trugen beide ^ex Roben. Die zahlreichen Indianer zogen nun zusammen sämmtlich auf die Bisonjagd aus, als der Mö° tarri die Frage that ,,werden denn die Mandans ihrem Chef wohl Folge leisten?" Der Mandan a»tw tete ,,zum Zeichen dass ich wahr rede, sollen alle meine Leute dort über die Spitze jenes Hügels z hen." Er breitete oben auf jener Hügelkuppe seine Robe aus, die ganze Nation zog über dieselbe J ^ weg und ein jeder nahm einen Busch Haare davon mit. Ein Paar sehr alte Leute folgten zuletzt» als sich diese den beiden Chefs näherten, sagte der eine der beiden Alten „alle haben bis jetzt «a> ^ von der Robe mitgenommen, wir aber wollen diese selbst nehmen." Er hieng sie hierauf um und jener Zeit sollen dergleichen weisse Felle auch bei den Mönnitarria in hohem Werthe stehen. |