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Show I t 148 der Prairie, Ptihhing-Kikehrusch, wozu sie neben ihren Dörfern die schönste Gelegenheit haben. Oft laufen 20 und mehre junge Männer mit einander, wöbe* man hoch wettet. Sie sind dabei bis auf das Breechcloth gänzlich nackt, und es giebt sehr schnelle Läufer unter ihnen, welche oft sehr lange aushalten können. Die Mandans und Mönnitarris sind ausserordentlich abergläubisch und alle ihr© bedeutenderen Handlungen werden von solchen Beweggründen geleitet. Sie haben abenteuerliche Ideen von der sie umgebenden Natur, glauben an eine Menge von verschiedenen Wesen in den Himmelskörperu, bringen denselben Opfer, rufen bei jeder Gelegenheit ihren Beistaud an, heulen, klagen, fasten, thun sich grausame Pönitenzen an, um jene Geister günstig zu stimmen, und halten besonders viel auf Träume. Einige ihrer Sagen haben Aehnlichkeit mit den Offenbarungen der Bibel? z. B. der Arche des Noah mit der grossen Wasserfluth, der Geschichte des SimsouS u. s. w. und es fragt sich hier, ob diese nicht allmählig durch Umgang mit den Christen bei ihnen Eingang gefunden, ja es ist dieses sogor sehr wahrscheinlich. Wenn sie auch nicht die christlichen Lehren annahmen, so scheint es doch, daSS sie daraus einiges herausnahmen, was ihnen auffallend und interessant schien*)* Der Glanbe an ein zukünftiges Leben oder einen bessern Zustand nach dem Tode existirt bei allen americanischen Völkern, welches auch d'Orbigny bestätigt**)» der mit allem Rechte Azara tadelt, wenn dieser den Völkern von Paraguay alte religiösen Ideen abspricht. Um von allen ihren Sagen und Ideen genaue Nachrieb* zu erhalten, beredeten wir einen der klügsten und angesehensten, mit allen ihren Glaubenslehren genau bekannten Mann unter den Mandans, Dipäuch***), das *) Dasselbe vermuthet der gelehrte Verfasser von Tanners Lebensbeschreibung unter den Indianern, Pf# Edwin James, pag. 357 jenes Werkes. In diesem interessanten Buche siehe die merkwürdigen Hie1"0' glyphen der Völker des Algonkin- oder des Algischen Stammes. **) S. d'Orbigny Voyages T. III. pag. 90. ???) Dipäuch ist ein angesehener Mann und hätte längst Chef seyn können, wenn ihm damit gedient gewesen wäre, da er alle Qualifikationen zu diesem Range besitzt. Sein Vater war Wakihde-Chamah» (der kleine Schild), der zur Zeit von Lewis und Clarkes Winteraufenthalt unter diesen Indianern i°9 den Dacotas erschossen wurde. Jene Reisenden wollten die Mandans gegen ihre Feinde unterstütze!» > und mit ihnen zu Felde ziehen, was sie aber nicht zugaben. |