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Show 208 auf den Accent der Worte an. Die Vocale a und u werden oft nur halb ausgesprochen, kommen aber sehr häufig vor. An vielen Worten, welche die Endung nisch, osch, nosch und dergleichen haben, spricht man zuweilen ni-sch9 no-sch, und lässt das seh nur als ein Zischen etwas nachklingen. Das r wird nie in der Kehle, sondern mit der an den Gaumen gelegten Zungenspitze gesprochen; r und l sind zuweilen, wie bei den Brasilianern, auch bei diesen Indianern schwer zu unterscheiden, und ein Buchstabe, welcher dem einen wie l klang, wurde von dem anderen mit einem r geschrieben, und eben so ist es mit d und r, da diese beiden Consonanten öfters verwechselt werden*)* Ich habe nur ein Wort kennen gelernt, wo am Ende ein Anstossen mit der Zunge, wie tl gehört wird, eine Art von Schnalzen. Die beiden Sylben Kitäsch am Ende eines Wortes, zeigen häufig den Plural an. Ich habe viele Worte als Sprachproben gesammelt, auch ganze Phrasen niedergeschrieben, und einen Versuch zu einer Grammatik der Mandan-Sprache gemacht, dessen Vollendung hingegen durch die ungünstigen Umstände verhindert wurde. Ueber die Sprachproben siehe den Anhang. Alte Leute haben mir versichert, sie erinnerten sich wohl, dass zur Zeit ihrer Jugend manche Aehulichkeiten noch nicht existirten, welche jetzt zwischen der Mandan-und Mönnitarri-Sprache sich eingeschlichen haben. Beide Sprachen hatten damals völlige Verschiedenheit, wie in der Hauptsache auch noch jetzt; jedoch diese Stämme haben seitdem, als nahe Nachbarn und Alliirte, einzelne Worte von einander angenommen, und verstehen sich jetzt schon besser, als damals. Die Zeit wird hier unfehlbar ihren Ei*1* fluss noch mehr äussern. Merkwürdig ist es und ein Beweis, wie leicht durefl Trennung einzelner Stämme und selbst einzelner Dorfschaften ein und derselbe» Nation, sogleich Abweichungen in der Sprache entstehen, sich modificiren und *u andere Dialecte übergehen. Hiervon habe ich ein Beispiel in den beiden Dörfern der Mandans gefunden, wo sich schon viele Sprachverschiedeuheiten eingeschlichen *) Gern.de dasselbe wird in der interessanten Weltreise des Astrolabe von Dumont d'ürville heit seiues Aufenthaltes zu Vanikoro (Vol. V. pag. 848.) gesagt. g |