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Show 1 i 1 116 reichen nur vom Knöchel bis zum Knie, die Schuhe der Weiber sind einfach und ohne Verzierung. Tattowirung ist im Gebrauche unter diesem Volke; doch tragen bei weitem nicht alle dergleichen Zeichnungen am Körper. Gewöhnlich ist bloss die eine (die rechte) Hälfte der Brust und der correspondirende Arm mit schwarzen parallelen Streifen und einigen wenigen anderen Figuren bezeichnet, auch der Unterarm und selbst einzelne Finger; das Gesicht wird bei den Männern nicht tattowirt, sie erreichen also in dieser Hinsicht bei weitem nicht die Kunst der Neu-Seeländer u. a« Völker des Süd-Meeres. Auch unter den Weibern kommen einige Zeichnungen dieser Art vor, jedoch nicht häufig, und man bemerkt dergleichen besonders nur bei den Weibern von der Bande der weissen Bisonkuh (Ptihn-Tack-Öchatä.) Man färbt die Nadelstiche mit in Wasser gequetschter Weidenrinde schwarzblau. In Major Longs Reise nach den Rocky -Mountains *) wird erzählt, dass sich die Crows (Corbeaux), des Wohlgeruches wegen mit Castoreum einreiben; ich muss jedoch hier bemerken, dass dieser Gebrauch nicht bloss bei dieser einen Nation, sondern bei den meisten anderen Stämmen des oberen Missouri, bei den Man-dans, Mönnitarris, Crows und Blackfeet vorkommt. Sie vermischen das Castoreum mit einer rothen Farbe, und bestreichen damit das Gesicht und öfters auch die Haare. Sobald wir eine anschauliche Idee von dem Aeusseren dieser Indianer haben? fällt wohl der Blick zuerst auf ihre Wohnungen, Dörfer und ihr häusliches Leben« Ihre Dörfer sind mehr oder minder grosse Anhäufungen von Erdhütten, die ohne eine gewisse Ordnung und Regelmässigkeit dicht auf einander gehäuft liegen**)-Das grösste der Maudau-Dörfer, Mih-Tutta-Hangkusch hatte etwa 150 bis 200 *) Vol. II. pag. 6. *?) Sehr unrichtig ist es, wenn Volney (1. c. V. II. pag. 484) sagt, die indianischen Dörfer glichen darin den corsicanischen, dass ihre Hütten von einander getrennt lägen. Bloss bei den jetzt schon civilisirteo Indianern kommt dies vor, z. B. bei Buffaloe und bei Niagara, und auch nur solche halb entartete Indianer scheint jener übrigens vorzügliche Beobachter gesehen zu haben. In dem freien Zustande wird man die Hütten der Indianer immer nahe an einander gestellt finden, wodurch sie vor feindlichen Angriffen mehr gesichert sind. i |