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Show 128 Hand bildet die Arbeiterin die innere Höhlung de» Gefässes, und treibt dasselbe auf diese Art von innen auseinander, indem sie es von aussen mit einem Stück Pappelrinde zusammen hält und glättet. Ist der Topf fertig, so wird er inwendig mit trocknen Spänen angefüllt, von aussen mit ähnlichen umgeben, alsdann ge~ brannt, worauf man in demselben kochen kann. Von einer Glasur wissen sie nichts. Was ihre Fahrzeuge oder Böte anbetrifft, so sind die Nord-Americaner weit geschickter, als die Brasilianer, Patagonen u. a. Süd-Americaner, indem die letzteren an Flüssen wohnen und dennoch keine Mittel ersannen, um dieselben zu passiren. Die Ojibuäs u. a. nördliche Nationen haben schöne Fahrzeuge von Birkenrinde; der Eskimaux verfertigt sein künstlich mit Seehundsfell überzogenes Kai-ack, und am Missouri, besonders bei den Mandans findet man Fahrzeuge aus Bisonhaut, welche in dem Atlasse dieses Werkes abgebildet sind. Sie sind sehr leicht, cirkelrund, über mehre sich kreuzende gebogene Stücke Holz gespannt und können auf der Schulter von einem Menschen fortgetragen werden. Will ein junger Indianer heirathen, und ist der Einwilligung des Mädchens versichert, so sucht er auch die des Vaters zu erhalten. Ist er auch dieser gewiss* so bringt er zwei, drei, ja acht bis zehn Pferde herbei, und befestigt sie an der Hütte der Braut, welche dieselben ihrem Vater übergiebt. Dieser nimmt dann wieder andere Pferde, und hat er sie nicht selbst, so helfen die Verwandten aus, und man bindet nun diese Pferde als Gegengeschenk an die Hütte des Schwiegersohnes« In einem solchen Falle hat man zuvor schon seinen Üeberschlag gemacht, wie viele Pferde die Verwandtschaft der Frau besitzt; denn alle Geschenke erhält man in gleicher Anzahl zurück. Man giebt also so viele Pferde, als man wieder erhalten zu können glaubt. Jetzt kocht die Braut Mays, und bringt täglich einen Kessel oder Schüssel voll davon nach der Hütte des Bräutigams. Nach einiger Zeit findet sich der junge Mann in der Hütte seiner Braut ein, schläft bei ihr und die Heiratb ist vollzogen. Oefters wohnt das junge Paar in der Hütte des Schwiegervaters? doch häufig erbauen sie sich eine neue Hütte; zuweilen kommt es auch vor, |