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Show 270 Mayskolbe ihren Mund ausfüllen, und immer mehr vorrücken, wobei ihre Convul-sionen zunahmen. Als die Mayskolbe halb aus dem Munde hervorgetreten ^ar> schien die Tänzerin umsinken zu wollen, und es trat nun eine andere Frau hiozU> welche sie umfasste und auf den Boden niedersetzte. Hier lag sie von ihrer Ge~ fährtiu unterstützt und hatte Zuckungen, die Musik war im höchsten Grade gesteigert. Andere Weiber bestrichen die Arme und Brust der Patientin mit Büsche*11 von Wermuth, und die Kolbe verschwand allmählig wieder, worauf die Gaukler*11 aufstand, ein paarmal umher tanzte und dann von einer andern abgelösst wurde* Nachdem diese zweite Tänzerin auf dieselbe Weise getanzt hatte, schoss ihr plöt^* lieh Blut aus dem Munde über das Kinn herab, welches sie aus einem Leber presste, das sie im Munde hielt. Auch sie wurde am Boden von ibf Krämpfen geheilt und tanzte dann noch etwas neben dem Feuer fort*). Noch si beu Weiber traten auf, und tanzten eine vor der andern her, worauf das Fest Ende nahm. Beinahe alle diese Menschen gaben vor, irgend ein Thier im Leibe zu z. B. ein Bisonkalb, einen Hirsch oder dergleichen. La chevelure levee et" zählte uns, dass er ein Bisonkalb in der linken Schulter habe, dessen Ausschlagt er häufig fühle. Ein anderer, der drei lebende Eidechsen in sich zu tragen vorgab klagte Charbonneau, dass ihm diese Thiere Schmerzen verursachten, worauf '^ dieser eine Tasse Kaffee gab, allein da diese Medicin den Schmerz nicht lindert > so erhielt er noch eine Tasse Thee, und diese brachte dann die gewünschte VV* kung hervor. Ideen dieser Art sind bei den Indianern sehr gewöhnlich und s sollen so fest an dergleichen glauben, dass es ganz vergebens seyn würde, * vom Gegentheile überzeugen zu wollen. Der 29. November, welchen wir ebenfalls noch in dem Grosventre-Dorfe i brachten, zeigte uns den ganzen Wald dicht mit Rohreif überzogen. Alle diena^ #) Von ähnlichen Gaukeleien erzählt auch d'Orbigny von den Völkern des südlichen Americas, ien gonen, Araucanern, Puelchen (s. dessen Voyages T. II. pag. 910 In Brasilien habe ich nichts liches gesehen. |