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Show 548 1) Der mir am Missouri vorgekommene Baculit scheint der von Say unter der Benen-nung des compressus beschriebene gewesen zu seyn. Ueber diesen Gegenstand siehe Morton synopsis of the organic remains of the cretaceous group etc. pag. 43. 2) Unter den vortrefflichen Beobachtungen iiber die Natur der Schlangen, welche in Lenz Schlangenkunde enthalten sind, fand ich mancherlei Bestatigungen fiir die von mir gemachten Erfahrungen. Auch die Kreuzotter bezaubert die zu ihrem Raube bestimmten Thiere nicht, kann nicht weit springen, wenn sie beissen will, und die Schweine sind nicht begierig, sie zu fressen. Mein Glaubensbekenntniss iiber diese Gegenstande habe ich schon an anderen Orten abgelegt, und ich bin iiberzeugt, dass auch die americanischen Giftschlangen weder bezaubern, springend sich fortschnellen, noch von Schweinen gierig gefressen werden. Die Zahl der Klapperringe des Schwanzes bei Crotalus ist ganz unab-hangig von dem Alter des Thiers und variirt sehr. Die Giftschlangen, welche ich beobach-tete, sind beinahe sammtlich langsame Thiere und nur sehr wenige von ihnen besteigen Baume. Dass Audubon eine ahnliclie Fabel fiir Nord-America erzahlt, wie ich sie in mei-nen Beitriigen von Brasilien berichtete, wo ein Paar gebissene Stiefel mehre Besitzer hin-ter einander todteten, kann nur bestatigen, wie sehr man in alien uncultivirten Landern nach dem Wunderbaren hascht, und die wahre Beobachtung der Natur verabsaumt. Bei der Art der Riesenschlangen [Boa, Python) ihren Raub zu verschlingen, kann auch ich bestatigen, dass die von ihnen hinabgewiirgten Thiere oft noch lange im Leibe der Schlange leben. Ein 12 Fuss langes iavanisches Thier dieser Familie sah ich eine starke Ente ver-schlingen, welche noch lange Zeit lebte, zappelte, flatterte und einen grausamen Tod fand. Nach 4 bis 6 Wochen spie die Schlange lange, fest zusammen gebackene Ballen von Kno-chen und Federn durch den Mund aus, die eine weissliche Farbe und iiblen Geruch hatten, wie dies auch de Blainville beobachtete. Was ich pag. 55 meines Reiseberichtes von sehr jungen Schildkroten [Snapping - Turtles^) gesagt habe, bestatigt auch Lenz (Schlan-genkunde pag. 173.) von der Kreuzotter, deren kaum aus dem Eie geschliipfte Jungen ebenfalls schon um sich bissen. 3) Coluber eximus Say ist von Schlegel [Essai sur la physionomie des serpens pag. 167 J unter der Benennung Coluber Sayi aufgefiihrt. Sie wird sehr gross. Das grosste Individuum, welches ich mass, hielt 5' 5" in der Lange. Ich zahlte an vielen Exemplaren von 206 bis zu 229 Bauchschilden, und von 47 zu 61 Paar Schwanzschilden. Die Farbe der Schlange verandert sich im Weingeist nicht bedeutend. Im Anfange des Octobers bei warmem Wetter wurden mir noch viele dieser Schlangen gebracht. Ich erhielt diese Art schon am unteren Missouri, sie wird bis gegen die Rocky-Mountains gefunden, und tr> in vielen Gegenden von N. America den Namen Chicken-Snake. 4) Dieser Frosch, welchen ich Rana missuriensis nannte, scheint eine bis jetzt unbe-kannte Species zu bilden. Gestalt ziemlich einer kleinen Krtfte, allein ohne sichtbare Pa- |