OCR Text |
Show 567 wachsenen Weiber gekleidet, ihr Anzug oft mit Elkzahnen an den Handera be-setzt *). Die Lederzelte der Blackfeet, so wie ihre innere Einrichtung und die Art die Hunde und Pferde zu beladen und zu bepacken, stimmen ganzlich mit diesen Ein-richtuugen bei den Dacotas und Assiniboins, so wie alien umherziehenden Jager-horden des obern Missouri uberein. Die Zelte von gegerbtem Bisonfell dauern nur ein Jahr aus, sind anfangs nett und weiss, nachher braunlich und oben am Raueh-fange schwarzlich, zuletzt pergamentartig durchsichtig, und innen *sehr hell. Ge-malte und mit Figuren bezeichnete Zelte sieht man nur selten, nur eiuige Chefs besassen dergleichen. Wenn diese Hiitten abgebrochen werden, so hinferlassen sie eiuen Kranz von Rasenstiicken, gerade wie man dieses bei den Wohnungen der Eskimaux**) fiudet. Sie sind oft von 15 bis 20 Hunden umlagert, die man nicht zur Nahrung, sondern bloss zum Zieheu und Tragen des Gepackes benutzt. Eiu-zelne Blackfeet, die bei den Dacotas zum Besuche gewesen, haben das Essen der Hunde nacligeahmt; jedoch dieses kommt selten vor#**). Neben dem Zelte stellen sie ihre Hundeschleifen (Travail) auf, die sie Manesti nennen, und bilden aus ihnen kegelformige, den Zelten selbst ahnliche Gestalten, die sich aber dadurch von den letzteren unterscheiden, dass sie nicht mit Leder bedeckt sind. An diesen hangt man die Schilde, die Reise- und Packtaschen, Sattel und Zaumzeug auf, *) Diese Elkzahne (Haken oder Augensteine) werden von den Indianern theuer bezahlt. ¦ **) S. Capt. Lyon priv. journ. pctg. 52. ***) Herr Mitchill wurde einst zu einem solchcn Feste eingeladen, wo man melire kleine junge Hunde mit der Haut in einem Kessel gekocht hatte. Der Hausherr griff ztierst zu, nalim einen Hund aus der Briihe, riss ihm die Nase ab und gab sie den Gasmen. Die Hunde haben bei den Blackfeefc alle Farben; ich horte sie nur lieulen und nie bellen. Einige sind hiibsch gezeichnet, aschblau mit kleinen schwarzen Flecken, andere rothbraun, schwarz, weiss, mit letzteren Farben gefleckt, viele von dem Wolfe kauni zu unterscheiden. Es giebt zwei Rassen unter ihnen, die eine mehr dem Wolfe3 die andere mehr dem Fuchse ahnlich. Sie sterben oft vor Hunger und ihre Concerte, wenn sie zu SO und 60 heulten, warea unertniglich; oft konnte man w:ihrend der Nacht nicht schlafen. Warden Cl- c. Vol. I. p. 209.) citirt eine Stelle, die deutlich zeigt, dass die gewohnlichen indianischen Hunde von Wolfen abstammen, indem die Indianer in Long-Island 1640 junge Wolfe als Hunde aufzogen, die das Vieh der europaischen An-ssiedler sehr belastigten. Kalm bestatigt dies ebenfalls, und selbst in Europa hat man oft geziilunte Wolfe grleich Hunden benutzt. |