OCR Text |
Show 490 Wir hatten raehre Biberbaue beobachtet. Die Leule zogen das Schiff am Nach-mittage an der Cordelle, wahrend sie sich durch eine grosse Weideudickung am Ufer fortarbeiteten. Plotzlich riefen sie, ,,es seven Baren unmittelbar in ibrer Nahe", worauf die Jager augenblicklich an's Land sprangen. Kaum war Herr Mit-chill an der Spitze der SchifFzieher angekommen, als er eine Bariii mit ihren bei-den Jungen erblickte. Dechamp kam zu seiner Unterstutzung und in wenigen Minuten befanden sich die drei Thiere in unserer Gewalt. Mit chill hatte die Mutter erlegt, welche eine sehr fahl gelbrothliche Farbe zeigte. Der Kopf war weissgelblich, die Extremitalen schwarzbraun, auch das eine der Jungen, welches man noch lebend an Bord brachte, war an Kopf und Hals stark weisslich und am Leibe graubraun gefarbt, das andere mehr schwarzbraun. Das weibliche Geschlecht ist bei dieser Thierart gewohnlich heller, oft mehr weisslich gefarbt als das mann-liche, welches man bei mehren Raubtbieren, vorziiglich auch bei dem europaischen Fuchse findet. Der lebende junge Bar geberdete sich unbandig und schrie in einem rauhen Tone, es war mir aber nicht moglich sein Leben zu retten*). Nach.dieser gliicklichen Jagd hielt uns ein starker ungiinstiger Wind zuriick,, und wir erreichten deshalb erst spater die Mundung des Milk-River (Milch -Flus-ses, Riviere au lait), der am nordlichen Ufer aus hohem Pappelwalde und Weiden-gebiischen miindet. Dieser Fluss kommt in vielen Windungen herab und macht die westliche Grenze des Gebietes der Assiniboin-Nation. Sein Wasser ist meist triibe und mit Sand gemischt, daber der Name, er tragt dazu bei den Missouri zu *) Die verscliiedenen americanisclien Schriftsteller sclieinen die Gefahr der Jagd dieser Tluere etwas iiber-trieben zu haben; denn wenn diese Biiren gleicli liiiufig gefiihrlich siud, so haben wir doch nicht einen Fall erlebfc, wo der Jager angegriffen worden ware. Nacli Brackenridge CViews of Louisiana p. 55} soil dieser Bar dem LCwen und Tiger nicht an Kiihnheit nachstehen, er soil dreimal so gross seyn, al* der gewohnliche americanische Bar und sechsmal so gross, als der europiiische braune. Herr Bracken-ridge scheint den letzteren sehr wenig zu kcnnen; denn dieser giebt dem Grizzly-Bear sehr hiiufig an Grosse nicht viel nach. Jener Reisende giebt selbst die Lange des letzteren auf 8 Fuss 7 % Zoll engli-sches Mass an, und in den Gebirgen der Schweiz und Graubiindten findet man braune Bjirea von dersel-ben Ausmessung und dariiber. Nach Manoel Lisa soil der Grizzly-Bear zuweilen 1300 Pfund gevvo-gen haben, ein ausgewachsener gewohnlicb. 8- 900 Pfund. |