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Show 102 1) Man halt bis jetzt den nord - americanischen Turkey-Buzzard [Cathartes Aura AudubJ fiir identisch mit dem brasilianischen von llliger mit derselben Benennung beleg-ten Vogel. Wenn gleich zwischen beiden Geiern eine grosse Aehnlichkeit herrscht, so zeigen sich doch auch wieder mancherlei Verschiedenheiten. Will man die europaische Krahe CCorvus cor one], wie Audubon that, von der americanischen trennen, so muss die genannte Geierart ebenfalls von der verwandten brasilianischen abgesondert werden. Der brasilianische Vogel hat im ervvachsenen Zustande eine schtin hochrothe Iris, bei dem nord-americanischen ist sie dunkel graubraun, und urn die Pupille liegt ein heller grau-liches Randchen oder Ring, ^pch befindet sich unter dem Augenliede rund urn das gefarbte Auge herum ein hochrother Ring; der freie Theil des Schnabels ist weisslich, die Wachs-Laut an beiden Kiefern, so wie die Umgebung des Nasenloches, besonders nach vorne hin, sehr schdn lackroth; Vordertheil des Kopfes und Umgebung des Auges, so wie die Ge-gend unter demselben und um das Ohr roth, aber weniger lebhaft als die Wachshaut. Oberkopf etwas blaulich tiberlaufen, also hell ^violet; Falten des Hinterkopfs und Gegend der weisslichen Warzen vor dem Auge mehr schwiirzlich-violet gemischt, weil hier die Meinen Borsthaare stehen; vierte Schwungfeder die langste, die dritte und vierte wenig kiirzer; die Schafte der Schwungfedern nicht weiss an der Oberflache, wie an dem brasilianischen Vogel, sondem braun, und an der Unterseite hell grau, nach der Spitze hin und an ihrem Hinterrande schwarzlich-grau. •- Man vergleiche mit diesen Angaben die in meinen Beitrjigen CB. III. pag. 66) gegebene Beschreibung des brasilianischen bunt-kopfigen Urubu, und es wird nicht schwer seyn, Verschiedenheiten zu erkennen; dagegen gleich en sich Bildung und Farbung des Korpers beider Vogel sehr, so wie die Lebensart. Manche Ornithologen werden vielleicht geneigt seyn, beide Vogel nur als Varietaten zu Ibetrachten, fiir andere, welche sie trennen wollen, konnte man fiir die nord-americanische Art die Benennung Cathartes septentrionalis vorschlagen. Ich will die Ausmessung eines Vogels letzterer Art hieher setzen, damit man sie mit denen von Azara und von mir von dem siid-americanischen Vogel gegebenen vergleichen konne. Ausmessung eines vollkom-menen mannlichen Vogels: Ganze Lange mit ausgestrecktem Halse 25"; Breite 64" 3V// C5' 4" 3'"); L. des Schnabels 1" 6"' Cdiese Messung geschah von dem Stirnabsatze uber den Ztigelwarzen bis zur Schnabelspitze mit einem Papierstreifen iiber die Kriimmung hinab; L. des Fliigels Cvon dem aussersten Gelenke bis zur Spitze der Schwungfedern) 19" II'"; L. d. Schwanzes 10" 5"'; Hohe d. Ferse 2" 21//"; L. der Mittelzehe (ohne den Nagel) 2" 4"'; L. d. Hinterzehe T^'"; L. d. Mittelnagels 10"'; L. d. Hinternagels 6'". - Ein anderer wahrscheinlich weiblicher Vogel hielt in der Lange 27" 7"', in der Breite 65". - Der Unterschied der Grosse bei den Geschlechtern ist auch hier, wie bei alien Raubvtfgeln, sichtbar; sonderbar ist es aber, dass Assam, ein iibrigens gewissen-hafter Beobachter, bemerkt, (Hist. nat. des oiseaux du Parag. Vol. I. pag. 29J, die Ge-schlechter der RaubvOgel seyen in der Grosse nicht verschieden. Audubon sagt [Orni-thol. Biogr. V. II. p. 41), Cathartes Aura sey nicht so haufig als atratus oder foetens, |