OCR Text |
Show 583 kleidet. Haufig schneiden sie sich alsdann ein Fingerglied ab. Von den Todten glauben sie, sie gehen in ein anderes Land, wo es ihnen an nichts fehlen werde, und ofters habe man sie dort sich zusaramen rufen gehort, urn mit einander die Pfeife zu rauchen. Oft todtet man bei den Begrabnissen reicher Indianer mehre Pferde auf dem Grabe, und man hat uns von Beispielen erzahlt, wo 12 bis 15 derselben auf diese Art bei dem Begrabnisse eines beruhmten Chefs geopfert wur-den. AIs Sachkomapoh (das Kind), ein reicher angesehener Chef starb, der 4- bis 5000 Pferde besessen haben soil, todtete man 150 derselben auf diese Arl mit Pfeilschiissen *). Die Verwandten versammeln sich bei dem Verstorbenen, und selbst die Manner klagen und heulen alsdann. Man beerdigt die Leiche gewohn-iich schou am ersten Tage, und erfolgt der Tod bei Nacht, so wird sie schon am folgenden Morgen fortgeschafft. Aberglaubisch sind die Blackfeet wie alle ubrigen Americaner und man sieht selten einen Maun, der nicht eine sonderbare Gewohnheit oder Eigenheit zur Schau triige, die er als Talisman annahm und von welcher er das Gelingen seiner Plane und Unternehmungen abhangig glaubt. Viele rasseln mit Schellen, bevor sie rauchen, andere spucken in verschiedenen Richtungen von dem Getranke aus, bevor sie trinken, wieder andere munneln eine gewisse Rede oder eine Art Gebet her u. s. w. Ein solcher Mann ziindete nie seine Pfeife unmittelbar an dem Feuer an, sondern bediente sich dazu eines mit Federn uud Schellen verzierten, etwa zwei Fuss langen roth und schwarz bemalteii Stockes (siehe den Holzschnitt), etwa noch einmal so dick als der Ladestock einer Flinte, welcher am Ende hohl war. In *) Audi bei den Araukanern, Patagonen, Puelchen und Charruas todtet man auf dem Grabe die Haustliiere des Verstorbenen (siehe d'Orbigny voy. introd. pag. H2) und die Weiber schneiden sich Fingerglie-der ab. |