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Show 270 rend man verschiedene Geschafte besorgte. Hier lagen einige Kielbote*) der Pelz-handel-Compagnie der Herren Ashley und Soubl ette, welche neu entstanden war und mit der American-Fur-Company rivalisirte. Im Solde dieser Herren be-fanden sich bei den Boten auch etwa 10 Deutsche, welche Dienst geuommen hat-ten, obgleich sie fiir dieses Geschaft wenig passend und ganzlich unerfahren in dem Umgange mit den Indianern waren. Von hier aus erreichten wir die Miindung des Blue-Water-River, dessen kia-res blaues Wasser sich sehr von dem des Missouri unterscheidet. An dieser Stelte stiessen ein Paar Canoes mit einigen canadischen Engages vom oberen Missouri zu uns, welche Herrn Mckenzie Nachrichten von Fort-Union an der Miindung des Yellow-Stone-Flusses iiberbrachten. Hire halb indianische Kleidung, deren man sich dort gewohnlich bedient, war uns Fremden neu. Einer von ihnen, De~ fond, ein langer, schlanker, brauner Mann, war ein halber Ojibua-Indianer und einer der besten und erfahrensten Piloten des Missouri. Herr Mckenzie hatte ihn kommen lassen, urn das Dampfschiff aufwarts zu steuern. Sein Ruf bekraftigte sich bald durch die That. Er war auch Jager und brachte uns mehre frisch geschos-sene Truthuhner mit. Noch vor Abend hatten wir Gelegenheit die sogenannten Quicksands des Missouri kennen zu lernen, Sandbanke im Flusse, die so weicb sind, dass man darin sogleich versinkt. Wir erblickten ein Stuck Rindvieh & einer solchen Lage, welches bei jeder Bewegung tiefer sank, wahrend niemand dem geangstigten Thiere beistehen konnte. Am folgenden Morgen (21. April) erreichte man die Miindung des Konza- *) Keelboats CKielbote) sind bedeckte Chalupen, wie die ehemaligen Rhein-Diligencen von Mainz nach Cola, welche 50 bis 60 Mann fassen, und Mast und Segel fiihren. Am Hintertheile befindet sich eine Caj,ute» in der Mitte isfc der lange Iiaum fur die Waaren und vorne der fiir die Leute. Mit solchen Fahrzeugeu betricb man allein das Pelzgeschaft auf dem Missouri, bevor man Dampfschiffe gebrauchte. Kleiner® Fahrten macht man noch jetzt mit unbedeckten oder sogenannten Mackinaw-Boats, besonders auf "e seichteren Nebenfliissen des Missouri und in dessen oberen Gegenden. Hat man fiir die Keelboats »lC • zufjillig Segelwind, so werden sie von einem Theile der Mannschaft an einem langen Stricke (Cordelle aufwarts gezogen. |