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Show 522 muskuloser gebaut sind, als das Schaf. Die Jagd dieser geiibten Kletterer und Springer in diesen erhitzten und vertrockneten Bergen ist beschwerlich. In der Schweiz findet der Alpenjager iiberall Quellen und Wasser, urn seinen Durst zu Idschen; nicht so der Jager in den Missouri-Bergen, der nach dem Flusse hinab-steigen muss, wenn er die vertrocknete Zunge befeuchten will. Gewohnlich lebt das Bighorn in kleinen und grosseren Gesellschaften an den Hangen und Kuppen der Berge, steigt aber besanders Abends und bei Nacht in die Griinde hinab, wo inehr Nahrung ist, und wird selbst am Tage in der unteren Region der Berge ge-selm. Sie werden mit der Biiclise erlegt, und sind haufig fur gute Schiitzen nicht schwer zu erlegen, indem sie an ihrem erhabenen Standpuncte ein schones Ziel geben. Kleine Hervorragungen und Steine sind ihnen, wie unseren Steinbocken und Gemsen hinreichend, urn darauf zu fussen, oder in vollem Sprunge mit ihren vier Fussen darauf plotzlich sich zu halten, wahrend alsdann ihre weissgraue Farbe den langen americanischen Biichsen ein sicheres Ziel gewahrt. Die weiblichen und jungen Thiere sieht man gewohulich in Kudel vereintj allein die alten Bocke gehen getrennt von ihnen zu zweien, vieren bis sechsen, wobei man sie sogleich an ihrer bedeutenden Grosse und den colossalen schweren Hornern erkennt. Selbst kleine junge Thiere sind schon sehr fluclitig und es ist sehr schwer, sie lebend zu erhal-ten. Herr Mckenzie versprach dem Jager ein Pferd zu schenken, der ihm ein lebendiges junges Bighorn liefern wiirde, allein bis jetzt hatte man ihm noch kein solches verschaffen konnen. Der Name, welchen diese Thierart bei den Englan-dern und Franzosen tragt, Bighorn oder Grosse-Corne, ist nicht mit Unrecht von den dicken grossen Hornern des Bockes eninommen, von welchen das Paar oft 40 Pfund wiegen soil, und welche den Kopf des Thiers vollig klein erscheinen lasseu« Die Blakfoot-Indianer belegen diese interessante Thierart mit der Benennung Amach-Kikinags, im Plural Amach-Kikina (acn deutsch in der Kehle), d. h. Grosshorn. Verschiedene Reisende haben schon von diesen Thieren geredet, u. a. auch |