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Show 653 gebirge, woselbst er entspringt, so stellt dieser Fluss ein erhabenes Gebilde von Naturgrosse dar. Eine andere kleine Skizze vom Itasca-Lake, auf der Reisecharte, zeigt den Ursprung des Missisippi nach der Entdeckung von H. R. Schoolcraft im Jahre 1832. Dieser kleine Binnensee liegt auf der Hochebene (diluvial plateau) in 47° 12' N. Br. und 95° 50' W. L. von Greenwich. Eigentlich miisste der Missouri, wegen der grosseren Lange des Laufes, grosserer Wassermasse, und des Umstandes, dass er seinen eigenen Character dem Missisippi unterhalb des Zusammenflusses mittheilt, als der Hauptfluss betrachtet werden, und seinen Namen bis in das Meer forttragen. Obgleich bei dem Zusammenflusse der Missisippi 1% Meile breit, die Mundung des Missouri aber nur l/2 Meile breit seyn soil, so hat der vereinigte Strom abwarts von hier bis zur Mundung des Ohio doch nur eine Mittelbreite von % Meilen. Dieser machtige Zufluss scheint dennoch die Breite eher zu vermindern, als zu vergrossern, dagegen ist die Tiefe merklich abgeandert. Die Wassermasse des Missouri verandert ganzlich den Character des Missisippi. Er ist nicht langer der ruhige sanfte Fluss mit glatten Ufern und reinen Sandbanken, sondern ein un~ gestiimer Strom, mit einer triiben Wassermasse und gefahrlich fur die Schifffahrt, mit zerfallenen, zum Theil wilden Ufern, mit Ablagerungen von Schlamm, wo sein Gewasser zuriickgetreten ist. Er bleibt ein erhabener Gegenstand der Betrachtung, hoher Wald erhebt sich noch langs seiner Uferj allein seinen Character ruhiger Grosse, der das Auge oberhalb erfreute, diesen beobachtet man nicht mehr. Rauschend - von anderen grossen Zufliissen noch verstarkt, tragt er einen Wald losgerissener Baume auf seinen Fluthen in das Meer hinab. WP. Thorn. |