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Show 365 Das am 15. Mai von den Holzhauern in einem alten Cedernstamme gefangene Exemplar stimmte mit obiger Beschreibung beinahe vollkommen iiberein, hatte aber eine sehr hell fahl gelbrdthliche Farbung, an den Untertheilen weisslich gelb; Ohren, Gesicht und 'lughaute stachen durch ihre schwarzbraune Farbe sehr nett dagegen ab. 2} Die Waldratie CWood-Rat) gehOrt in Say's Sippe Neotoma. Sie hat in Gestalt, wOsse und Farbe viel Aehnlichkeit mit der europaischen Wanderratte QMus decumanusj; aUein ihr Schwanz ist behaart, an den meisten Exemplaren kurz, tragt jedoch an der kpitze zuweilen einen Biischel von langeren Haaren. Andere Individuen haben den ganzen Schwanz durchaus mit langeren Haaren besetzt [Neotoma Drummondii RichJ, wie dies v°n Hichardson [Fauna bor. amer. I. Tab. 8) abgebildet ist. Diese Figur ist iibrigens 111 Hinsicht des Kopfes und der Ohren nicht tadelfrei. Sollte die Art der Schwanzbehaa-rung bei diesen Thieren einen specifischen Unterschied oegrimden, so' dtirfte man wohl zwei verschiedene Arten dieses Genus am Missouri annehmen, die eine mit einem verlan-gerten Haarbiischel am Ende des Schwanzes Cwie an Myoxus Nitela), die andere mit durchaus langer behaartem Schwanze Cwie bei Myoxus Glis); jedoch ich glaube annehmen Zu konnen, dass beide Schwanzbildungen nur ein und demselben Thlere zukommen, wel-ches im jiingeren Alter eine ktirzero Behaarung dieses Theiles zeigt. Ganz junge Ratten dieser Art hatten einen iiberall kurz und gleichartig behaarten Schwanz. Ich wtirde das auf Cedar-Island gefundene Thier, welches auch am unteren Missouri vorzukommen scheint, *ur Neotoma floridana Say halten, wenn man nicht die Farbung desselben, so wie die Bil-flUng und Lange des Schwanzes etwas verschieden von meinem Thiere angiibe. Am oberen Missouri habe ich nur das Neotoma mit durchaus langer behaartem Schwanze gefunden; dort lebt also N. Drummondii in den Ufergebiischen, kommt daher nicht bloss in den Rocky ¦Mountains vor, wie man bisher geglaubt hat. Leider waren die erhaltenen Exemplare ^ehr oder weniger heschiidigt; ich kann daher nicht ganz gewiss entscheiden, ob am Missouri nur eine, oder zwei verschiedene Species von Neotoma vorkommen. Das Gebiss stimmt ganz mit dem von Harlan [Med. and. Phys. Researches pag. 62J abgebildeten iiber-ein? nur mit der einzigen Abweichung, dass der hintere Backenzahn des Unterkiefers auf seiner Mahlflache zwei gleich geformte Rundungen bildet, wo in Harlan's Figur noch ein Reiner Einschnitt abgebildet ist, welcher an meinem Thiere fehlt. 33 Arctomys ludovicianus Ord. ist von den Naturforschern ziemlich genau gekannt. Das grosste Thier dieser Art, welches ich mass, hielt in der Lange 15" 7'". Im Allge-mejnen hat diese'Thierart den Habitus der Murmelthiere, ist aber mehr schlank, holier von Beinen, und hat einen schmaleren, kleineren Kopf. Das ganze Thierchen hat einen strengen, unangenehmen Geruch, wird aber dennoc'h von den Americanern gegessen. Sein Magen Ist Weit und hat eine Einschniirung. Ich fand ihn gewdhnlich mit vegetabilischer Nahrung sehr dicht vollgepfropft, haufig von sehr langen, dunnen, lebenden Wurmern durchkrochen. |