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Show 459 tauschen, ein Theil von ihnen zog aber schon heute wieder ab; denn als wir nach Mittag das indianische Lager besuchten, fanden wir die meisfen Laubhiitten schon leer, und man sah in der Feme in drei Hauptrichtungen liberall einzelne Indianer abziehen, selten mehr als zwei oder drei zusammen. - Ein grosser Theil von ihnen folgte der Richtung parallel mit dem Missouri aufwarts, vermied jedoch den Ufer-Wald und durchschnitt die Prairie in westlicher Richtung, ein anderer Theil zog nord-ostlich, und diese giengen, etwa 100 an der Zahl, um sich zu einer Kriegsunter-nehmung gegen diei Mandans und Monnitarris zu vereinigen. Bei Gelegenheitea wie die gegenwartige, wo sich um die Handelsposten der Weissen viele Indianer versammeln, ist fur diese Leute die hochste Vorsicht nothig, da ihre Feinde solche Augenblicke auszukundschaften und zu ihren Ueberfallen zu benutzen pflegen. Am Abend dieses Tages hatten wir ein heftiges Gewitter mit Donner, Blitz und Re-gen, und auch am folgenden Tage (29. Juni) dauerte der Regen fort, so dass dadurch die erwartete Ankunft neuer Assiniboins verzogert wurde. Sie reisen mit ihreii Lederzelten nicht gern bei Regenwetter, da ihr Gepacke alsdann schwer wird* dennoch erschienen bald mehre Indianer, im hochsten Grade durchnasst und bis an die Kuie beschmutzt, welches sie aber durchaus nicht beachteten. Unter ihnen wurde ein grosser junger Krieger gezeichnet, (Tab, XXXIL im Hintergrund), der seine hochst ernst lakonische Miene bewahrte, bis Herr Bodmer seine musicalische Dose spie-len liess, worauf er zu lachen begann. Ein anderer interessanter junger Mann vom Stamme der Iatopabine oder Stone-Indians (siehe Tab. XXXII.), dessen Name Pitatapiii war, diente spater als Modell. Seine Haare hiengen gleich Lowenmah-nen herab, besonders iiber die Augen, so dass man diese kaum sehen konnte. Ue-ber einem jeden derselben befand sich an einem Haarstrange eine kleine weisse Seemuschel befestigt. In der Hand trug er eine lange Bogenlanze, dergleichen sie nur zum Staate fiihren, an welcher eine Menge Bander oder Streifen von den Darken des Baren befestigt und mit rothlicher Farbe bestrichen waren. Auf dem Rii-cken trug dieser schlanke junge Mensch seinen ledernen bunt bemalten Schild |