OCR Text |
Show 601 der Unterredung. Taglich hatten wir Unterhaltungen dieser Art, bei welchen es immer etwas zu beobachten gab. Herr Mitchill dachte jetzt an die Erbauung eines neuen Fortes, wozu er die zweckmassigste Stelle auszuwahlen suchte. Am 16. August ritten wir in dieser Ab-sicht fruh aus, erstiegen die Hiigelkette hinter dem Forte, sahen daselbst die kleinen Prairie-Dogs mit quickendem Laute in ihre Erdhohlen fliichten, uud erblickten dann zwei bewaffnete Indiauer, welche, sobald sie uns gewahrten, ihre Pferde wendeten und auf uns zu galloppirten. Sie hatten unsere Doppelflinten nicht bemerkt, welche wir quer iiberliegeud auf dem Sattelknopfe trugen, und kamen ohne Zweifel nur heran, urn uns zu erschrecken und ihr Gliick mit uns zu versuchen; denn sobald sie nahe heran wareu und unsere Waffen erblickten, wendeten sie schnell urn und trabten davon*). Auf unser Zurufen hielten sie in einiger Entfernung wieder an, der eine gab dem anderen seine Flinte, kani dann auf seinein mageren Schimmel wieder zuriick und erzahlte durch Zeichen ,,ein Indianer habe seine Schwester, die Frau eiues dritten entfuhrt, und sie seyen nun ausgeritten den Thater aufzusu-chen und zu erschiessen," worauf sie den Spuren nachsuchend bald aus unsernAu-gen verschwanden. Etwas weiter hin trafen wir etwa 20 unserer Leute, welche ausgeschickt wareu, urn fiir die Anlage des neuen Fortes zu arbeiten. Sie waren wohl bewaffnet und fuhrten auf Karren ihr Bettzeug und andere nothige Gerath-schaften mit sich. Sie hatten den Befehl, wahrend der ganzen Woche auszubleiben und erst am Sonnabend zuriickzukehren. Andere Leute waren ausgeschickt, um Holzkohlen fiir den Schmied zu brennen, wozu das Pappelholz sehr brauchbar ist. Wir ritten diesen Leuten voran und hatten zur Rechteii eiueu schonen Blick in das ?) Herr Mitchill hatte im vergangenen Sommer einen ahnlichen Fall, wo er die Art solcher indianischen Zusammenkiinfte kennen lernte. Un bewaffnet mit einem Begleiter reitend, begegnete er zwei Indian or n welche sogleich Tabak forderten. Er gab ihnen was er hatte, konnte sie aber nicht befriedigen, worauf sie sein Messer verlangten, ihm den erhalteneu Tabak in's Gesicht warfen und in drohender Stellung den Jlogen spannten. Nur nachdem er versprach, ihnen Morgen am Schiffe mehr zu geben, liessen sie ihn ziehen, kamen auch am anderen Tage an Bord, Mro aber Herr Mitchill keine Notiz von ihnen nahm. In Folge dieser unangenehmen Frfahrung ritt er nie mehr unbcwafFnet aus. 76 |