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Show 566 dem Pulverhorne und ein starkes Messer mit seiner Scheide steckt hinterwarts in dem ledernen Giirtel. Im Sommer gehen auch diese Indianer unter ihrer Bisonrobe haufig mit nacktem Oberleibe, und selbst nianchmal im Winter. Die Tracht der Weiber gleicht der al-ler iibrigen Missouri-Indianer. Sie ist ein langes, bis auf die Fiisse hinab reichen-des Lederhemde, das um die Hiiften mit einein Giirtel zugeschniirt wird. Der letz-tere ist oft mit vielen Reihen aufgenahter Elkzahne, blanken Knopfen und Glas-perlen verziert. Auf der Brust schliesst das Kleid etwas weit quer iiber, und hat kurze, weite, mit vielen Fransen verzierte Aermel, welche oft, beinahe wie an der polnischen Natioiialtracht herabhangen, aber nicht viel iiber den Ellenbogen hinab reichen. Der Unterann ist meist bloss. Eben so gefranst und mannichfaltig ausge-buchtet ist der untere Rand des Kleides. Ihre Staatsanziige verzieren die Weiber mit gefarbtem Porcupine und dunnen ledernen Schniiren oder auf dem Obersaume uud den Oberarmeln mit breiten, verschieden-gebildeten Streifen von himmelblauen und weis-sen Glasperlen (Rassade). Glasperlen von anderen Farben, z. B. rothe, lieben die Indianer auf der Haut nicht, und ihr Geschmack voin Abstechen der Farben ist sehr richtig; denn sie tragen in ihren schwarzen Haaren zuweilen roth, auf der braunen Haut himmelblau, weiss oder gelb. Die Weiber sind sehr geschickt in der Verfer-tigung der Kleidungsstiicke und des gegerbten Leders, die Manner verfertigen bloss die Waffen nnd den Rauchapparat. Die Weiber, welche im Allgemeinen kein iibles Schieksal haben, miissen hier wie bei anderen Stammen, die schweren Arbeiten verrichten. Sie verstehen sehr schon zu farben, und bedienen sich zu der schou gelben Farbe eines citrongelben auf dem Nadelholze wachsenden Mooses aus den Rocky-Mountains, dessen Exemplare leider verloren gegangen sind. Eine Wurzel farbt schon roth, mehre andere lebhafte Farben ziehen sie aus den Stoffen der Weissen. Sie farben damit die Stachelschweinstacheln und Federkiele, mit welchen sie sehr nett sticken. Die Kinder weiblichen Geschlechts sind nach Art der er- |