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Show 537 enge Pforte, indem die weissen Mauern eines jeden Ufers sich einander dergestalt naherten, dass der Fluss sich nur sckmal hindurch zu drangen schien (Tab. XLI.), und diese Tauschung wird hier durch die Wendung des Missouri nach Siid-Westen noch vermehrt Blickte man riickwarts, so iiberragte noch immer der hohe schwarze Kegelfelsen das Land, und zu unserer Rechten am Ufer zeigten sich die dunklen, scheinbar in Cuben zerspaltenen senkrechten Mauern und die Gestalt einer alten gotliischen Capelle mit einem Schornsteine. Kiefera wachsen einzeln an diesen Mauern uinher, wo man regelmassige Thorwege zu sehen glaubte, als seyen sie durch Kunst gebildet. Etwas weiter hin stand am nordlichen Ufer ein Gebilde, welches grosse Aehnlichkeit mit einer langen Caserne, oder einem grossen ansehn-lichen Gebaude hatte (Tab. XXXV. Fig. 10.), mit scharf und regelmassig abge-schnittenen Ecken als waren sie kunstlich behauen oder aufgemauert. Oberhalb der Felsenpforte weidete in einem kleinen Seitenthale an etwas abhangiger Prairie eine zahlreiche Bisonheerde, welche unsere Jager beschlichen und davon vier Stuck er-legten. Da der Abend herangekommen war und man das Wildpret zu zerlegen hatte, so wurde fiir die Nacht am nordlichen Ufer angelegt. Diese Gelegenheit be-nutzte ich, urn die merkwiirdigen Hohen zu besteigen. Ich fand den Sandstein so niiirbe, dass man ihn leicht zerreiben konnte; dagegen waren die gelbrothlichen Sandsteinlager, welche stiickweise die Kopfe oder Dacher der sonderbaren weissen Figuren bildeten, von etwas festerem Korne. Hochst verkruppelte und oft sonder-bar gekrummte Cedern £Juniperus) wachsen in diesen Gesteinen; allein die Kiefern oder Epinettes {Pinm flexilis) waren stark aufgewachsen, obgleich nicht fiber 40 Fuss hoch. Stand man zwischen den sonderbaren Gebilden des Sandsteins, so glaubte man in einem altfranzosischen Garten zu seyn, wo Urnen, Obelisken, Sta-tiien, so wie kunstlich geschnittene Hecken und Baume, oft hochst regelmassig gebildet, den staunenden Beobachter umgaben. Die auf jenen Stielsteinen ruhenden, oft colossalen Kugeln oder Platten waren zum Theil ebenfalls zerbrechlich und miirbe, doch weniger als der weisse Sandstein, und man fand runde Locher imd 68 |