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Show 508 1} Der veranderliche Hase des oberen Missouri scheint Harlans Lepus virginianus zu seyn. Ich habe alle meine schdne Exemplare verloren, kann diese Species daher nicht ge-nau mit dem europaischen variabilis vergleichen. Die Gestalt ist der des europaischen Ha-sen ahnlich. Er ist im Winter g&nzlich schneeweiss, nur die Nasenspitze, Seiten der Ober-lippe bis zum Mundwinkel, Oberflache des Vorderfusses, ausserer Rand der Vorderarm-Rdhre Cdoch letzterer nur sehr blass) sind schd'n gelbrdthlich (Kaffee mit Milch) gefarbt; das Ohr ist an der Spitze schwarz, an dem Vorderrande mehr oder weniger gelb; auf dem Hinterfusse lauft uber jede Zehe hinab ein hell gelbrother Streifen; Nagezahne gelblich, iiber die oberen liiuft eine hellere Lime hinab; die Iris im Auge ist gelblich-graubraun. Ausmessung: Ganze Lange mit dem Schwanze und dessen Haarspitzen 23" 6 ; L. d. Schwanzes &<' 4'"; L. d. Schw. ohnedie Haarspitzen 3" 6'"; L. d. Kopfs3" II'"; Br. des Kopfs zwischen den Augen 2" I'''; Hohe des Ohrs Cauf der Scheitelseite gemes-sen) 4" 6'"; Br. des Ohrs an der breitsten Stelle 1" 8'"; h. d. Bartborsten 4"; L. d. Vorderbeins vom Ellenbogen bis zur Nagelspitze 6" 9 s/*'"; L. d. langsten Vordernagels &*/*"'-$ L. d. langsten Hinternagels 6'/a'"; L. d. Ferse 5" 6"'; Umfang des Thiers am Brustkasten 13 " 5'"; Umfang des Thiers in der Diinnung 9" 3'"; L. von der Nasenspitze bis ans Ende des ausgestreckten Hinterbeins mit dem Fusse 29" 9/y/. - Das grOsste In-dividuum dieser Art, welches ich mass, hielt 25 Zoll von der Nasen- bis zur Schwanz-spitze. Die Zunge ist glatt, nur mit hochst feinen Papillen besetzt, auf ihrem hinteren Theile befmdet sich ein flacher, erhohter Aufsatz, eine flacherhdhte, an ihrem Rande abge-setzte Stelle; Nieren rundlich, massig gross; der Magen gross und dick, enthielt einen Brei von Gras und Baumrinden; Leber in 5 Lappen getheilt, wovon 4 grass und einer klcin, ausserdem noch mehre kleinere Einschnitte; das Colon ist artig gefaltet, wie an den Seiten geziihnt; ein langer Blinddarm; bei einem Weibchen fand ich 4 Junge. Das Fleisch 1st wohlschmeckend und scheint zarter als das des europ. Hasen. Bei den Ojibuas heisst dieser Hase ,,Maskuttah-Wabfihs" (von Maskuttiih - Prairie); bei den Mandans ,,Mahch- tika oder Mahchtacka (tika oder taka kurz); bei den Monnitarris ,,Ihtaki; bei den Arik-Jkaras ,,Waduch Cduch deutsch in d. Kehle); bei den Dacotas j,Mostintscha. 2) Die nordamericanische Elster {Pica hudsonica Bon., oder Corvus hudsonlus Sab J wird von Richardson, Swainson und Nuttall fur identisch mit der europaischen ange-sehen. Die Aehnlichkeit ist auch beinahe vollkommen; nur scheint der americanische Vo-gel ein wenig grosser, und seine Iris ist verschieden gefarbt. Diese ist bei der europ. Elster dunkelbraun, bei der americanischen ebenfalls dunkel, allein an ihrer ausseren Seite von einem graublauen Ringe umgeben, dabei ist die Stimme beider Vogel ganzlich verschieden. Man wird die americanische Elster als eine besondere Species oder wenigstens als eine constante Varietat der europaischen auffiihren miissen. Nuttall irrt, wenn er sagt: die Elster sey am Missouri nur ein zufalliger Besucher; denn ich habe gezeigt, dass sie am oberen Theile dieses Flusses alljahrlich in ziemlicher Anzahl nistet. Zu Fort-Union und am Yellow-Stone sieht man sie nur im Herbste und Winter. |