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Show 449 Zu den Fabeln, die man von dem Biber erzahlt, gehflrt u. a. die, dass er mit einem Stocke die Fallen losschlagen soil, wie in der Lebensbeschreibung des Capt. Bonneville (pag. 140) erzahlt wird. 2) Dieser niedliche Zisel wird in den verschiedenen englischen Reisebeschreibungen „ Striped- oder Spotted-Ground-Squirrel, und von den franzosischen Canadiern Ecureuil-Suisse" genannt. Die Mandans nennen ihn ,,Uaschir<5nika," die Mtfnnitarris ,,Nahksassi," die Ojibuas ,,Akuanguiss." - Im Friihjahre verlassen diese Thierchen im Anfange des Aprils ihre Hohlen, und im October sieht man sie schon selten mehr uber der Erde. In der Gegend der Mandan-Dorfer sind sie sehr Mufig. Im Friihjahre schwellen die Testikel des mannlichen Thieres zu einer colossalen Grdsse an, indem sie alsdann 1 Zoll i Linie lang sind, hinten am Leibe dick vorliegen, und parallel urn J/3 ihrer Lange nach hinten iiber die Schenkel hinaus treten. Die Backentaschen, welche nicht sehr geraumig sind, offnen sich hinter dem Mundwinkel im Munde, und laufen etwa bis gegen das Ohr; sie sind an ihren innern Flachen glatt und unbehaart; die Leber ist in 5 Lappen getheilt, von welchen zwei gross sind. Der Magen ist zusammen gekriimmt, am vorderen Ende am Speisecanale ver-dickt; ein weiter Blinddarm breitet sich zu beiden Seiten des Darms etwas aus, ist aber bei weitem nicht so gross und weit als der gewaltige Darmapparat CCoIon) des Prairie-Dog. Die Herren Geoffroy und Fr. Cuvier haben jetzt eine gute Abbildung dieser nied-lichen Thierart in dem grossen Werke iiber die Saugthiere gegeben. 3) Goffer ist bekanntlich die Benennung, welche man in Nordamerica den grossen, un-ter der Erdoberflache wiihlenden Sandratten beilegt, deren ich zwei Arten daselbst kennen gelernt habe. Die eine, von welcher ich nur ein unvollstandiges Exemplar erhielt, die aber bei Fort-Union und schon ostlich bei Cantonment Leavenworth gefunden wird, scheint Hichardsons Diplostoma bulbivorum zu seyn; die andere werde ich spater bei Gelegenheit weines Aufenthaltes bei den Mandan-Dorfern beschreiben, wo ich sie erhielt. Warden sagt 0- c. Vol. III. pag. 189.) der Goffer werfe 3 bis 4 Fuss hohe Hiigel auf; allein dies ist ungegriindetj indem diese ErhOhungen noch flacher sind, als die des europaischen. Maulwurfs. - 4) Diese Maus, welche ein neues Genus bildet, das ich Perognathus nenne, hat im A1I-gemeinen die Hauptziige von Fr. Cuviers Saccomys anthophilus, ist aber vorziiglich durch die abweichende Bildung der Backenzahne unterschieden. Gebiss: Schneidezahne 2; Backenzahne ---J-. - Schneidezahne oben und unten zwei, die oberen lang, mit scharfer Schneide, an der ausseren Kante ihrer Vorderflache mit einer iiber ihre ganze Lange hin-ablaufenden starken Furche. welche an der Schneide eine Kerbe A^erursacht; untere Vor-derzahne lang, schmal, etwas zusammen gedruckt, die Schneide scharf und sanft abgerun-det; alle 4 Vorderzahne hinter der Schneide mit einem Ausschnitte versehen. Backejir- 57 |