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Show 504 Jagen. Jenseit des genannten Bogens war der lfluss wieder 180 Scbritte breit, eine Menge von Schwalben nisteten in seinen Th()nufern, besonders Himndo fulva, von welcher wir mebre Exemplare erlegten. Der Abend naherte sicb und die Jager kebrten mit einem Elkbirsche und drei Stiicken Wild (C. macrof.ia und virgf,. nianm) zoriick, auch machten nun die Scbwalben ihren Verwandten der Dammerong, den Nachtschwalbe:n Platz, wahrend man am Ufer noch den schwirreuden Laut der Cicaden vernabm. Die Nacht war angenehm, und schon mit Anbrucb des 2'1. Juli verliessen wir das Schiff und verfolgten die Spur eines starken Daren, welcher iiborall Wurzeln ausgegrabeo hatte. Leider waren andere Jager, Papin und Bourbonnais, uns zuvorgekommen, welcbo schon Unruhe in dem Walde verbreitet batten. Eino rauhe Wildniss voll Dornen und Kletten (Xanthiutn) verband 4en Wald mit den Hiigeln, in welch em die Moskiten so qualend waren, dass man kaum die lliinde zu entblossen wagte. Unter seinen schlanken Pappeln befand sich hoher Graswuchs oder eio dichtes UntergebOsche von Rosen, meistens eine kriiftige Nahmng fiir das Wild, das an mehren Stellen von uns gesehen wurde. In den hohen Baumen anf lichten verbrannten Stellen hielten sicb Scharen von Blackbirds auf, so wie einzelne Fliegenfaoger, die in alten hohlen Pappeln am Ufer nisteten , eine schone, uns noch nicht Torgekommene Schwalbe vom scbonsten Farbenschiller ( BiruniW bicolor Bon.), deren Jagd uns lange aufhielt und dem Scbi1fe einen Vorsprung verscbaffte. Wir waren genothigt, noch weit durch die Prairie zu wandern, deren dornige Gestriiuche unsere Kleidungsstdcke sehr iibel mitnahmen. An den Thonhiigeln fanden wir mancberlei PJiaozen *), und der Fink mit gestreiftem Kopfe (F. grammaca Sa9) hielt sich mit seinen Jungeu in unserer Nahe auf. Da, wo der Floss steile Ueberwande hatte, bemerkte man eine Menge von eingebetteten Thierknochen' und sah Ofters halb herausgewaschene Bisouscbadel frei iiber deu *) U. a. Eupltorbia mactUa~a, 1m Walde u. a. Monartk mollll Wille~. 505 Floss hinaus treten. Ermattet von der Iangen Jagdexcorsion erfrischten wir uns mit dem kiihlen Wasser des Missouri und erreichten bald nach Mittag das Schiff. Auch die Herren Mitchill und Culbertson kehrten urn diese Zeit bei einer schwiilen Temperatur von 85° von einer Excursion zuriick, welche ihneu von den Bohen eine vortreflliche Aussicht verschaft't hatte. In Siid-W esteo batten sie in der Ferne gleich blauen Gewolken das Litte-Rocky-lt.lountain-Gebirge erblickt, in Siid-Osten den Moscleshell-River. In der griiuen weiteu Vertiefuug nach dem Gebirge bin sahen sie die ganze Prairie mit Bisonheerden bedeckt. Sie brachten von den Bohen scbone Concbylien-Abdriicke mit, deren wir auch heute am Ufer des Missouri gefunden batten. Miihsam batten jene Jager drei verschiedene Hoben erstiegen, und auf der letzten und hochsten derselben, wo sie im boohsten Grade erbitzt ankamen, waren sie von einem starken raub en Winde empfangen worden. Bier beobacbteten sie ein sonderbares Steingebilde, eine Saule, welche eine tafelformige Platte trug, aus eiuem miirben Steine, oboe Zweifel Sandstein, bestebend. Aucb das unter dem Namen der Bear's-Paw bekanute Gebirge hatteu sie von dort erblickt. Ein heftiges Gewitter, wie dies bier gewohnlich ist, mehr von Sturm als von Regen begleitet, zwang uns zum Beilegeu. Regnete es, so waren wir gewohnlich iibel aufgehoben, indem das Wasser jedesmal durch die von der Hitze geoft'neten Fugen ·unseres Verdeckes his in unsere Betten eindrang. Fiir heute hielt der Wind an und da der Himmel schwarz uud droheud war, so machte man fur die Nacl1t am siidlichen Ufer Halt, welches unseren Lenten zum Fischen Gelegenheit gab, worin sie seit einiger Zeit, besouders mit dem Katzeufische ziemlich gliicklicb gewesen waren. Der niicbstfolgeude Morgen (28. Juli) gab mir wieder Gelegeuheit, Betracbtungen iiber· die Robheit unserer Schift'smannschaft anzustelleu. Wir batten seit einiget• Zeit eine 1\lenge von interessanten oaturhistorischen Gegeustandeu gesammelt, von welcben mancbe aus Mangel an Rawn auf dem Verdecke Platz linden muss- |