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Show 840 dem man unter den Dacotas auch viele starke Manner findet. Zu Sioux-Agency oder am weitesten abwarts am Missouri wohnen die Yanktons, bei welch en wir uos gegenwartig befanden. Aile diese Dacotas des Missouri, so wie die meisten des Missisippi siBd blosse Jagervolker, ziehen bloss nach den jagdbaren Thieren umber, und wohnen auf ihren Ziigen bestandig in transportabeln Lederzelten. Nur zwei Stiimme von ihnen machen von dieser Regel eine Ausnahme, besonders die Wahch-Pe-Kuteh am Missisippi, welche Mays und einige.. andere Gewachse cultiviren und daher in feststehenden Dorfern wohnen ~). Pferde und Bunde besitzen diese Indianer in Menge, die letzteren essen sie. Ehemals waren die Dacotas am Missouri den Weissen gefahrlich, Bradbury nennt sie ,blood thirsty savages~~)" da sie hiugegen jetu, mit Ausnahme der Yanktonans, ei.n,n sehr guten Ruf baben und mit den W eissen stets Frieden halten. Von ihrer Tapferkeit ha' wohl Pike ~t:fl'.f) eine zu hohe Idee; wenigstens will man dieses jetzt am Missouri behaupten. Diejenigen dieser Indianer, welcbe in der Nahe der W eissen Ieben, sind haufig durch Heirathen mit diesen verwandt, und verlassen sich auf ihre Unterstiitzung. Sie sind alsdann trage Jager, faul und daher arm; dies war zum Theil der Fall zu SiouxAgency, wo sie selten mehr als zwei Pferde besassen. Einer der angesehensten Manner unter ihoen und den Weissen sehr zugethan, war der sogenanote Big-Soldier (der grosse Soldat), Wabktageli, ein grosser ansehnlicher Mann von etwa 10 his 11 Zoll (preussischen Maases) und etwa 60 Jahren, mit einer stark gebogenen Nase uud grosseu lebhaften Augen. Ausser ibm befanden sich noch mehre altliche und eiuige schlanke junge Manner dieser Nation hier. Sie batten meist ein etwas schmales verlangertes Gesicht, schmale lange Augen und stark gebogene, oder lang und saoft herab gezogene Nasen, ihre Farbe war dunkel braun. Die Haare trugen sie lang herab hingend, haufig bin ten in einen Zopf zusammen ge- *) L. c. pag. 818. **l L. c. pag. 78. *"'*l Slobo Pllto pag. 1211. 341 ftochten, die altercn Manner liessen sie naturlich um den Kopf hangen, im Genicke oder etwas unterhalb abgeschnitten, und ans der Stirn· zuriick gestrichen. Bei jungen Leuten waren sie ilfters gescheitelt, eine starke platte Locke gerade iiber die Mitte der Nase herabhangend. Junge Manner giengen am Oberleibe nackt, our in ibr grosses weisses oder bemaltes Bisonfell eingehiillt. In den Ohren trugen sie lange Schniire von blau und weissen Wampum-Moschelo, auf dem Kopfe die jiingern Manner zum Theil von einer his zu drei Federn, welcbe ibrer Batie theilweise his gegen die Spitzen beraubt waren. Da Herr Bodmer sogleich bei seiner Ankuoft, den Big-Soldier in ganzcr Fi~ ur maleo wollte, so erschien dieser in seinem ganzeo Staate, da~ Gesicht mit Zinnober roth angestricheo, uod mit kurzen scbwarzen parallelen Querstreifen auf den Dacken. Auf dem Kopfe trug er lange Raubvogelfedern kreuz und quer durch einander, Zeichen seiner Heldenthaten, besonders der erlegten Feinde. Sie Waren iu horizontaler Lage mit rothen Tuchstreifen befestigt. In den Ohren trug er lange Schnure von blaueo Glasper! en, und um den Hals auf der Brust haogend die grosse Silber-Medaille der Yereinten Staaten. Seine Beinkleider oder Leggings von Leder mit dunkeln Kreuzen und Streifen bemalt, :waren an der Aussenseite hochst nett mit einem breiten gestickten Streifen von gelben, rothen und him mel- |