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Show 844 Gerathscbaften, als Sacke, Kastchen, Sattelzeug, Waffen und dergleichen. Ein Verwandter des Hausherrn war mit der Verfertigung von Pfcilen beschaftigt, welcbe mit vieler Sorgfalt und sehr nett gearbeitet werden. Ernst und patbetisch liess w ahkt~geli sogleich die Tabakspfeife circuliren und schliirfte mit Iangen Ziigen den kostlichen D~mpf. Die Hausfrau war gegenwartig; ihre Kinder wareu schou verheiratbet. Das Gesprach unterhielt der fiir die Agentschaft (Agency) angestellte Dolmetscher Cephir, welcher uos bei (}iesem Besuche begleitet hatte. Es ist Sitte bei allen nord-americanischen Indianern, dass inan stille eintritt, wenn man einen Besuch macht: dem Hausherrn die Hand giebt, und sich ohne Umstande neben ibm nieder setzt. Alsdann erhiilt man Speise vorgesetzt, welches der Big-Soldier niclu konnte, da er ~elbst hungerte; nacbher circulirt die Pfeife. Der Besitzer einer benachbarten Butte hatte einen starken Elkhirsch erlegt, dessen Fell die W eiber ebeR zu gerben bescbaftigt waren. Man batte die Haut mit ledernen Riemen auf dem Boden neben dem Zelte ausgespannt, und die Weiher schabten mit einem besonderen sehr zweckmassigen Instrumente die etwa noch daran befindlicben Fleisch- und Fetttheilchen ab. Dieses Instrument ist aus Knocben gemacht, gerade oder in der Gestalt eioes Winkels, an dem einen Ende zugescharft und sagenformig mit kleinen Zahnen, am andern mit einetn Riemen verseben, welchen man um das Handgelenk wickelt. Man stosst oder haut mit der gezahnten Schneide uber das Fell hiuab, und nimmt auf diese Art alle Fleischtheile hinweg. Manche Indianer ha.ben an diesem Knochen eiserne Zabne anbringen lassen~). Ausser dieser Arbeit interessirte uns besonders das neben der Hiitte aufgestellte Geschirr fiir die Bunde und Pferde; denn bei den lndianern sind diese Thierarten unentbehrlich zur Fortbringung des Gepackes auf Reisen. Sogar das grosse Lederzelt mit vielen Iangen schwereo Stangen, so wie die von W eidenzweigen balb kugelicbt geflochteuen durchsichtigen *>Schoolcraft Bllgl (&lped. of Gov. Cas&. pag. 828) die Dacot.,s am Misslsippl gerbten ihre Felle mil Elchenrlnde, wovoo lch am Missouri nlchts vernommen babe auch diirften sle dieses wohl von den Welaeen ~.rlernt haben. EiD iatnliches Instrument ala das ebe; beschriebene schelnt iibrlgeD& bel den Aucu des ~udllcboa Amerlcaa 1m Gebrauche zu ee;r11 (1. d'Orblgn,y VoyRgea T. 11. pag. 234.) 845 Korbe, unter welchen man die klein en Kinder gegen die Sonne und den Regen schdtzt, indem man Decken oder Felle dariiber breitet, werden auf Pferden fortgescbaffi. Kleineres Gepacke tragen die Bunde, wie spater erzablt werden wird. Manche Dacotas sind reich und haben 20 und mehre Pferde, welche sie urspninglich von den Spaniem am Missisippi und an den Grenzeu von Neu-Mexico am Oregon erhielten, die aber jetzt in grosser 1\'lenge bei den verschiedenen indianischen Nationen gefunden werden, uud ihnen unentbehrlich geworden sind. Es ist eine der wichtigsten Beschaftigungen Pferde zu erbeuten, und der Diebstahl eines solchen Thieres von einer anderen Nation wird als eine Heldenthat betrachtet, ja eben so sehr oder mehr geehrt, als die Erlegung eines Feindes. Eben so wichtig sind den Indian ern die Bunde, deren Fleisch die Dacotas essen. Sie sind in der Gestalt sehr wenig vom Wolfe verschieden, eben so stark und gross, theils von der wahren Wolfsfarbe, theils scbwarz, weiss, oder scbwarz und weiss gefleckt, und bloss durch den etwas mebr aufwarts gekriimmten Schwanz unterscbieden. Ihre Sthnme ist kein achtes Hellen, sondern ein wolfsartiges Geheule, uud es ist Jeicht zu sehen, dass sie, wenigstens zum Theil, vom Wolfe abstammen, der den indianiscben Hiitten selbst am Tage sebr nahe kommt und sicb desshalb Ofters mit den Hunden belauft *). Zu den characteristischen Zugen der Dacota's gehort ihte Art die Todten zu behandeln. Die zu Hause Verstorbenen pflegen sie, wie gesagt, in Decken und Felle eingeschniirt, in ihrem ganzen Anzuge, bemalt und mit ihren Waffen und anderen Geratbschaften auf einem bob en anf vier Pfahlen ruhenden Geriiste nieder zu legen, his sie verwest sind, wo man sie zuweilen begrabt. Gewaltsam vor dem Feinde Gebliebene begrabt man auf der Stelle in die Erde. Auch in der Ruhe begraben •) Schoolcraft (&pe4. of Goo. t'ass. pag. 2:49) aagt, der Hund der lndlaner sey eln Iichter 'Volt. Mckenney glebt in seiner Tour to the lakes (p. 417.) den Unterschled der Wolta- und Bunda-Fiihrte au; allein wle ea schelnt nicht ganz rlcbtlg. Bradbury (L c. p. 119) aagt, die Indianer hiitten zwel Ba9en von Hunden, die elne zum Zlehen der Luten, die andere znr Jagd; alleln das Letztere .lit wobl Dur seht seUea der Fall; uod dleao stammeo aUclaon von europiiacheo Bundeo ab, belloa aucJa wJe dieto. |