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Show 582 zel aus den Rocky-Mountains, von den Canadiern Rhubarbe genannt, welche· ganz ahnliche Wirkuog und Geschmack wie die Rhabarber haben, dabei aucb Erbrechen verorsachen soli. Eine andere Wurzel halt man fiir vorziiglich wirksam gegen den Schlangenbiss. Stets nimmt man seine Zutlucht zu der Trommel und dem Schischikue und bat grosses Vertrauen zu dem dadurch verursachten unausstehlichen Getose. Ihr Auanay (Schischikue) bereiten die Blackfeet aus Leder, Holz oder Blase, da sie keine Calebassen oder Kiirbisse pflanzen , und es ist bekannt, dass dieses merkwiirdige Instrument bei den meisten der verschiedenen Stiimme oder Nationeu der americanischen Menschenrasse, sowohl in der nordlichen, als in der siidlichen Halfte dieses weiten Continents vt'rbreitet ist. Zu den Arzneien der W eissen haben sie sehr viel Vertrauen. Sehr haufig suchen sie diese Hiilfe; aile in viele waren von alten venerischen Uebeln so schrecklich zugerichtet, dass an Heilung nicht mehr zu denken war. Werden lndianer durch ihre Aerzte geheilt, welches zuweilen durch Dampf- oder Schwitzbader geschieht, so macben sie ibnen grosse Gescbenke , oder der Medecine-Mann macht eine bohe Recbnuog. lm vergangenen Friihjahre starben mehre Piekanns hoch~t plotzlich an Magenbeschwerden mit Erbrech~n, und die Krankheit schien der Cholera sehr ahnlich zn seyn. Stirbt ein Blackfoot, so grabt man ibn wo moglich nicht in die Erde, sonderu schniirt ibn mit seinen besten Kleidern, im Gesichte roth be malt, aber oboe seine Waffen in eine Bisonrobe ein, und legt .ibn an unzuganglicbe Orte, in Schluchten, Felsen, Walder, hohe steile Ufer, bedeckt die Leiche auch Ofters . mit Holz oder Stein en, damit die Wolfe nicht hinzu kommen konnen. Haufig, wenn man keinen einsamen Ort finden kann, bleibt der Todte in einer Art von Holzhiitte iiber der Erde, und sie sahen sich sogar manchmal genothigt ilin zn begraben, oder den W eissen ein beneidenswerthes Gescheuk damit zu mach en, welches man in einem solchen Faile nicht zuriickweisen darf. Die Verwandten schneiden sicb die Iangen Haare ab, streicheu diese, so wie Gesicht und Kleidungsstiicke mit weissgrauem Thone an, und gehen wiihrend der Trauerzeit moglichst schlecht ge-kleidet. Haufig schneiden sie sich alsdann ein Fingerglied ab. Von den Todten g)auben sie, sie gehen in ein anderes Land, wo es ihnen an nichts fehlen werde, uud ofters babe man sie dort sich zusammen rufen gehort, urn mit einander die Pfeife zu rauchen. . Oft todtet man bei den Begrabnissen reicber lndianer mehre Pferde auf dem Grabe, und man hat uns von Beispielen erzahlt, wo 12 his 15 . derselben auf diese Art bei dem Begrabnisse eines beriihmten Chefs geopfert worden. Als S a c h k 6 map o h ( das Kind), ein reicher angesehener Chef starb, der 4- bis 5000 Pferde besessen haben soli, tOdtete man 150 derselben auf diese Art mit Pfeilschiissen -~:f), Die Verwandten versammeln sich bei dem ·-verstorbenen, ·und selbst die Manner klagen und heulen alsdann. Man beerdigt die Leiche gewohnlich schon am ersten Tage, und erfolgt der Tod bei Nacht, so wird sie schon am folgenden Morgen fortgeschafft. Aberglaubisch sind die Blackfeet wie alle iibrigen Americaner und man sieht selten eiuen Maun, der uicht ejue sonderbare Gewohnheit oder Eigenheit zur Schau triige, die er als Talisman annahm und von welcher er das Gelingen seiner Plane und Unternehmungen abbangig glaubt. Viele rasseln mit Schellen, bevor sie ranchen, andere spucken in verschiedenen Richtungen von dem Getranke aus' bevor sie triuken, wieder andere murmeln eine gewisse Rede oder eine Art Gebet her u. s. w. Ein solcher Mann ziindete nie seine Pfeife unmittelbar an dem Feuer an' sondern bedieute sich dazu eiues mit Federn und Scbellen verzierten' etwa zwei Fuss Iangen roth und scbwarz bemalten Stockes (siehe den Holzschnitt) • etwa noch eiumal so dick als der J.Jadestock einer Flinte, welcber am En de hohl w·ar. In Charruas tiidtet man auf dem Grabe die BRualhlere *> Auch bel deu Arauknnern, Patagonen, Pue~chen und 1114 ) uJid die Welber l!chnelden alch Flngerglle· des Verstorbenen (slehe d'Orblgny vog. 1ntrod. vag. der ab. |