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Show 822 nachdem er seinen Hunger gestillt, vergniigt zu seinen Lenten zuriickkehrte. Am Nachmittage sahen wir die Gegend wenig auziehend, ziemlich flach und weniger scbOn griin; das Schiff erhielt heftige Stosse. Die sich in der Ferne erhebenden Hiigelketten nabmen nun immer mehr sonderbare Formen an, sie erhoben sich zum Theil wie Walle und Batterien, oben tafelfOrmig abgeflacht. Auf ihnen stebt der sogenannte Tower oder Thurm, eine isolirte, ronde, kurz kegelformig zugespitzte Thonkuppe. In den Hiigelschluchten zeigte sich der rothkopflge Specht, an den Ufern sonderbar verkriippeJte Waldungen und Gebiische, ·wahrscheiulich von den kalten Prairie-Winden niedergehalten. Sie bestanden wie friiher gesaat aus alten e ' ' dicken, niedrigen, oben abgP-brochenen oder gipfeldiirren, krausastigen Baumen. Der Boden ist bier, wie der ganze Character der Gegend umgeandert. Am untern Missouri war er ganzlich schwarz und hOchst fruchtbar. Cedern wachsen vorziiglich gut in dieser Gegend, wohl 40 his 50 F~uss hoch; jedoch findet man sie baufig Tertrocknet, oder wenigstens mit vielen trockenen Aesten oder Gipfeln. Ein im Wasser verborgener Baum zerbrach das eine unserer Wasserrader ~ und unter lau.tem Krachen knickte ein dicker Dalkeu eutzwei. Fiir die Nacht legte man an einem Walde an, dessen Boden mit Pflanzen iiberzogen war. Es Ioderte bier bald ein hohes Feuer auf, und unsere Holzhauer stiirzten kreuz und quer die Stamme der Negundo-Ahorne ur1d der Eschen durcheinander. Am folgenden Morgen (14. l\1ai) fanden wir eiue beschwerliche Scbift'fahrt, mussten sogar ein Stuck den Floss wieder hinab laofeii, wobei der Assiuiboin uns einholte und bei uns vorbei ging, worauf wir ibm am nordlichen Ufer aufwarts folgten. Man setzte spater 40 Manu aus, um das Schiff zo erleichtern, lief gliicklich iiber cine Sandbank und legte den Assiuiboin wieder zuriick. Unsere ausgesetzteo Leute fiengen eine weichs ch a 1 t· ge s c) n" ldk ro.. te (Trz·o nyx muticus Les.), welche m·e bt bedeutend von ihren Gesc·h le ch t s-v. erwau d ten 1. m Ob1. 0 versclu.e den war. SI.C brae 1tt en auch grosse Exempl'a re de r W"1l d T · . · d - urmp nut, von der Grosse cines Gansee1es, e-ren violet blaue zuweile · ·· d ' 11 we1ss varurende Dlumen jetzt geoffnet waren. An en 828 steriJen Bohen des Ufers sah man die Bohlen der Wolfe, Fuchse und Murmelthiere (Ground-U:ogs). Ein Flog von Moveu (Larus) zog den Floss aufwarts. 1m vergaogenen Jahre hatte man in dieser Gegend vom Dampfschi1fe aus die ganze Prairie mit Bisonheerden bedeckt gesehen, jetzt zeigte sich bier kein Leben, ausser einigen wHden Gansen ond En ten, die seit dem En de der grossen Waldongen unterhalb des La Platte Flosses eben falls selten geworden waren; die EinfOrmigkeit dieser Oden wilden Landschaft wurde jedoch plotzlich durch den Anblick eines den Fluss herab rudernden Canoes unterbrochen, in welchem vier weisse Marmer sa~& en. Schnell bemannte man ein Boot. Die Herren Mckenzie und Sanford warfeu sich wohl bewaffnet in dassel be, um mit ihnen zu reden, da man sie fur desertirende Engages der Compagnie hielt. Man bekam von ihnen die Nachricht, dass die Arik.karas, ein gefiihrlicher indianischer Stamm, drei Biberjager und unter ibn en einen gewissen G I ass, eiueu alten in der Gegend wohl bekannten Mann, von welchem weiter on ten die Rede seyn wird, unlaugst ermordet batten. Auf einer Insel, welche wir erreichten, befand sich eine achte w-ildniss. Die Biber batten hier dorch das Fallen von Pappeln eine Art von Verhau gebildet, tiber welch em die grosse Schwalbe (Hirundo purpurea) umber strich. Eine zweite Insel hatte die Merkwiirdigkeit, dass sich ihr gegenuber eine heisse QueUe im Laude be.finden soli, deren Wasser aber keinen mineralischen Geschmack besitzt. Ueber den kleinen Ufergeblischen erhoben sich Hugel mit trockenem Grase bedeckt, welche an der Vorderseite ihrer Kuppe ganzlich nack' und selbst von Gras entblosst sind, ein Beweis fiir ihren sterilen Boden uud die rauhe Witterung in den oberen Gegendeu des Missouri. Strandlaufer (Trl11ga oder Charadrius) sind am mittleren MissouriLaufe in weiter Entfernung beinahe die einzigen Ufer- Bewohner, ~o wie an hoheu trockenen Baumen der rothkopflge Specht, die Geier, an den Ufern Schwalben, in den Schluchten die carolinische Taube, in der Prairie die Staarlerche und einigc andere Arten Ieben. Am linken Ufer, etwa 5 his 6 Meilen onterhalb Cedar- Island (der Cedern-Insel) beobachte&en wir die Ueberreste indianischer Hiitten. llier hatie |