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Show 824 Herr Mckenzie im verftossenen Jahre ein Lager der Punca-Indiaoer angetroft'en. An den steilen Ufern sah man bunte Streifen oder Schichten regelmassig fortstreichen. Einige waren schwarz, ohne Zweifel die bituminose Kohle, andere rothbraun, und an mehren Stellen schwarz gebrannt; sie batten zum Theil noch unliingst gebrannt, und Einstiirzungen zeigten sich an mehren Stell en. Leider war es uns nicht vergonnt, diese merkwiirdigen Uferschichten nal1er in Augenschein zu nehmen. Fiir die Nacht befestigte man das Schiff am westlichen Ufer, wahrend es heftig wetterleuchtete. Der kommende Tag (15. Mai) zeigte uns in dom Ufergebiische, hinter welchem sich die Prairie ausdehnte, viele Spuren eines indianischen Lagers; eine Menge Kopfe von Elken, Hirschen u. a. Thieren lagen umber, Pferdespuren waren iiberall zu sehen, und ein gang bar nieder getretener Pfad fiihrte durch die Gebiische. Blackbirds und die fuchsfarbige Drossel, ein ziemlich guter Sanger, der aber sehr schiichtern und schnell ist, hielten sich bier auf. Am Mittag, als der Thermometer 79° zeigte, kam uns der Assiniboin wieder vor, und verschwand wie das Keelboat Maria aus unseren Augen. Wir befanden uns um 4 Uhr nach 1\littag wieder an der Stelle, wo wir wahrend der Nacht gelegen batten; mit Hiilfe des zuriickgesendeten Keelboats, welches man beladen batte, gelang es uns jedoch endlich vorwiirts zu kommen, wahrend in Siid-Westen ein Gewitter mit Blitzen aufstieg. Das ganze Land hinter den Uferwanden hestand bier aus Hiigeln von verschiedener Ausdebuuug und Gestalt, bald mehr griin, bald mehr gelblich gefarbt, meist ohne Leben und Abwechselung. An den steilen Flussufern bliihete haufig eine P.tlauze mit weissen Blum en (Polygala alba Ntett.) in dichten run den Biischeln *), die man von fern erkannte. Unter Blitzen aus dunklen Gewolken holten wir den Assiuiboin wieder ein, dessen Holzhauer an den steileu Bergen kletterten und die rothen Cedern herab stiirzten. Aucb wir laudeteu 300 Schrlue weiter aufwiirts uud hieben Cedern fiir *) Ferner Carea: MiiTile11bergii SkuT1r, Allium reticulatum Psoralea efculenw Gaura cocci11ea VieW. ameri- C4na 1 "<~"I ICI•I I•I G 11-m1r.o >1-- Nee• u. a. mebr. ' • ' 825 Braodholz ab. An dieser Stelle befand sicb die enge tiefe Schlucht eines kleinen vertrockoeten Baches, in welcher man eine schOne fahl gelbliche Fledermaus ( 1) fieng, Schlangen und die zerstreuten Knochen der Bisonten erblickte. Der glaozende Blackbird, die grosse Starlercbe und der Zauukonig (Troglod.ytes) hielten sich hier auf. Aus dem Grunde der Schlucht erstiegen wir die originellen Prairie- Bohen, und sammelten interessante Pflanzen, u. a. besonders haufig die Wild-Turnip. Ein Paar Arten von Cactus batten ihre Bliithen noch nicht getrieben; sie sind wohl den Botanikern noch nicht gehorig bekannt. Die eine derselben hat man fiir Cactus Opuntia gehalten, und auch Capt. Back sagt (pag. 40) sie komme auf eioer Insel im Lake of the Woods vor; allein dies ist gewiss nicht die oben genannte Pftanze. Auf der aussersten Hohe tiber dem Flusse hatte man eine hOchst anziehende Aussicht, wahrend der Himmel von finstern Gewitterwolken geschwiirzt war. Ringsum iibersah man das Amphitheater sonderbarer Bergkuppen, zu den Fiissen den schonen breiten Floss, von unzahligen Sandbanken zerschnitten, die uns die Schwierigkeiten unserer Schift'fahrt vor Augen legten, an seinem Ufer, so weit entfernt von aU eo W ohnungen civilisirter Menschen, zwei aosehnliche Schiffe, den en brausend der Dampf entstromte. Wir waren verloren in der Betrachtung dieser weiten EinOde, als uns die Schitrsglocke zuriick rief. Man hatte einen Canal von fiinf Fuss Wassertiefe eotdeckt; allein die sehr triibe dunkle Witterung zwang uns friih anzulegen. - Am folgenden Morgen (16. Mai) erreichten wfr um 9 Uhr, nachdem man ein sogenanntes Dorf der Prairie-Dogs (Arctomys ludoviciana) zuriick gelegt hatte, die Cedern-lnsel, wohiu man von der Miindung des Missouri 107'5 Meilen rechnet.. - Auf dem steilen Ufer dieser langlich schmalen lnseJ, welche unweit des si.tdwestlichen Ufers liegt, wacbsen Pappeln, Weiden, und die Butraloe-Berry (Sheperdia) in dichten Gebiischen, der ubrige Theil der Insel ist mit einem dunklen Hochwalde von rothen Ccderu bedeckt, deren man sogleich einen guten Theil fallte. Ihr schOn violet-rothes Holz ist am Ran de mit weiss.eu Ad ern durchzogen' wird |