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Show 530 ten Ufer fiir die Nacht an, und eine Meng~ von lodianern, besonders Weiher, dereo man viele im Schift'e versteckt fand nod austrieb, ziindeten Feuer neben nos an. Maocherlei Dioge wurden vermisst, man hatte viel mehr ausgegeben, als ein• getauscht; dennoch waren wir frob, auf diese Art gliicklich entkommen zu seyn. Fiir die .Nacht wurde eine starke W ache mit einem Officier angeordnet. Die Grosventres des prairies sind urspriinglich, wie man behauptet, ein Zweig der Arrapah6s *), sie lebten besooders in den Gegenden am Saskatschawan (Riviere aux rapides), zogen aber in allen Prairies umber, welche an das Gebiet der Blackfoot- nod der Arrapah6-Iodianer graozen. Von verschiedenen Reisenden, u. a. von AI ex. M c ken z i e werdeo sie Fall- Indians oder Big- Bellied- Indians **) genaont, well sie au den Fallen des Saskatschawan wohnten. Sie selbst belegen sich mit dem Namen Ahni-Ninn, und werden von den Blackfeet ,Azana" genannt. Sie sind, wie gesagt, wohlgebildete Leute und unterscheiden sich im Aeusseren wenig von den Piekanns und iibrigen Blackfeet. Ihr Anzug ist zum Theil schon beschrieben worden; allein sie haben auch eine ganz besondere Verzierung ihrer gro~sen Bisonroben, die in schmalen parallel gestickten gelblichen Querlinien von Stacbelschweinstacheln und vielen reihenweise darauf befestigten kleinen Stiickchen von Scharlachtuch besteht. Diese Verzierung der Roben soli auch unter den Arrapah6's im Gebrauche seyn. Ihre Schuhe sind wie die der Blackfeet gewohnlich von verschiedenen Grundfarben. Zelte und Hausrath sind ebenfalls ganzlich dieselben. Ich bemerkte viele Kriegskeulen lWarklubs) unter ihnen , die aus dem Iangen Ende eines Elkhirsch-Geweihes gemacht waren. Dolche mit dem Kiefer und dem Gebisse eines Baren als Gritr, kommen nicht selten unter ihnen vor (siehe den Holzschnitt). *> In Dr. Moree's Report (p. 1.58) wlrd der Stamm der Arrapaho's, oder wle er ale neut, Arrapahay'• naoh Capt. Bell auf 10,000 Seelen anregeben, welches libertrlebeD fst. "> S. .Ale:~. Hckeu.zle fiOI. (rom MOitlrtal tArOUfA the cont. of N_, America 1H'I· LZX. 581 Ehemals waren diese Indianer sebr ann, batten scblechte Zelte und konnten keine Gewehre kaufen ; sie haben sich iodessen seit einiger Zeit erholt nod allen diesen Mangeln abgeholfen. Sie betteln gerne, wie alle Iodianer, stehlen auch wohl, besonders die W eiber und Kinder, doch sollen es in dieser Hinsicht die Crows oder Corbeaux allen anderen Stammen znvorthun. Die Grosventres des prairies w~ren neulich zn grossen Anstrengungen gezwnngen, um etwa. 30 von ihrem Volke loszukaufen, welcht- den Crows, ibren Feinden in die Hiinde gefallen waren. In den Gefechten gegen diesen Stamm verloren ~ie so viele Leute, dass gegenwiirtig unter ibnen ein unrichtiges Verhiiliniss beider Geschlechter statt finden soli. Sachkundige Manner behaupten, dass sie gegenwiirtig nicht vie! mehr als 200 Zelte, und 4- bis 500 Krieger stellen konnen; ob mir gleich andere ibre Zahi als we it betrachtlicher aogegeben haben. Alexander Mckenzie schiitzte sie znr Zeit seiner Reise auf 600 Krieger. Sie besitzen viele Bunde und jetzt auch schon mehre Pferde als ehemals. Die ersteren warden im N otbfalle von ibn en gegessen. 1m Handel haben sie sich seit einiger Zeit gut gezeigt, sich aoch gegen die Weissen friedlich betrageo, da sie friiher Feinde der Americaner waren. Die Bisonroben, welche sie bereiten, sollen jetzt besser als die der meisten iibrigen lndianer seyn. Das weibliche Geschlecht, besonders die Madchen sind wohlgebildet, sie worden nos fiir Branntwein und andere Dioge angeboteo. In der Hanptsache sollen ihre Gebranc~e mit den en der Blackfeet iibereinkommen, auch beerdigen · sie ihre Todten auf dieselbe Art. 1m Kriege sollen sie brav seyn und sich gut schlagen. Ihre Sprache ist die schwierigste von allen des Missouri und der Rocky- Mountains. |