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Show Land, wie dies seit einiger Zeit in den Morgenstnnden gewohnlich de.r Fall gewesen war, bis die Sonne heiter herc~.nf stieg. Wir folgten der Strasse nach Easton, wo die Felder leer nn€l mit Stoppeln bedeckt standen, andere waren mit Klee, Mays, Kartoffeln nod jetzt blilhendem Bnchweizen bestellt. Das Land war sanft hiigelig, mit Feldern nod lichten Waldungen von Eichen und Wallnussbaumen abwechselnd. Diese Gegend gehort zur secnndaren Kalkformation; man bemerkte Kalk.stein, wo nor der Boden eroffnet war, und in den Waldern brannten mehre Kalk.Ofen , deren Produkt als Diiogungsmittel in grossen . Haufen auf den Feldern vertheilt lag, um daselbst verbreitet zn werden. Einzelne BauerhOfe liegen iiberall am Wege. Sie sind Ieicht von Holz erbaut, zum Theil sehr klein; man fi.ndet jedoch in diesem Staate eine Menge sehr wohlhabender P.ftanzer. Die Gartchen jener W ohnuogen waren gewohnlich mit europaischen Blumen bep.ftanzt, wie schon fniher erwahnt, und an den Wegen,- Zaunen und Becken wuchs auch wieder die Kermesbeere so wie Wachholderbiiache, deren Beeren eine Menge von Drosseln (Turdus) herbei gezogen batten. Man zieht bier viele Pferde und Rindvieh. Die ersteren, oft von sehr guter Basse, lasst man Nacht nnd Tag in der Freiheit auf der Weide, ~nd hat wenig Sorge fur sie. Die Bauern reiten und fahren sehr dreist, fiihren auch an ihren Wagen nie Hemmschnhe, sondern ellen den Abhang im Trabe hinab. W iirde bier die so ndtZllche Stallfutterung fiir das Rindvieh eingefiihrt, so konnten· die hii.sslichen, alle nord-americanischen Landschaften entstellenden Holzzaune wegfallen. In der heissen trockenen Jahreszeit hat diese Gegend haufig Wassermangel, und selbst die von den Bauern angelegten Cisternen trocknen alsdann haufig aus, nod das Vieh muss oft fiinf bis secbs Mellen weit znr Traoke getrieben werden. Diese wasserarme, wegen ihrer Diirre und Trockenheit bekannte Gegend wird von den Bewohnern in ihrer deutschen Sprache das , trockene Land" genannt. Zur rechten zeigten sich uns nun die grdnbewaldeten Bohen an den Ufern der Lecha' der wir uns jetzt wieder mehr naherten. In den Kleefeldern ertonte der 87 zweistimmige Ruf des Bebhnhnes (Perdiz vir'!Jiniana e•" marylanda' ca auct. ) , von den. Ameri~nern Quail oder Partridge genannt, auf den Feldzannen lief das gestreifte ErdeiChhorn, der rothkopfige Specht .flog von Baum zu Baum und mancherlei. Gewachse u. _a. Verbascum Thapsus, Antirrhinum linaria, Phytolacea, Rhus typhmnm, EupatoriUm purpureum, Solidago ciliaris u. a. wuchsen am w ege. Grosse Obstgarten umgaben die W ohnuogen. Die Aepfelbaume waren mit einer grossen Menge kleiner gelber Aepfel von schlechter Art be laden, nod colossale &opennester bedeckten viele der Zweige. Man bereitet dberall sehr viel Cyder aus den Aepfeln; die Obstzucht scheint aber im Allgemeinen noch . etwas zuriick zu seyn. Kirschbaume waren j•zt ebenfalls mit ihren kleinen schlechten Friichten bedeckt, welche, wie in Europa um diese Zeit, von einer Menge von Vogeln gierig aufgesucht worden. Nachdem wir 12 Mellen zuriickgelegt, erreichten wir das Stadtcben Easton, den Hauptort von North-Hampton-County, am Zusammen.ftusse des Delaware und der Lecha. In dem. Gasthofe traten wir mit vielen Landleuten ab., und unternabmen sogleich eineu Gang durch die Stadt, wahrend man das Friihstuck bereitete. Easton hat etwa 2000 Einwohner, rechtwinklig sich kreuzende, ungep. ftasterte, mit Fusswegen von Backstein versehene Strassen, von welchen die langste dber einen sanften Hang binab nach dem Delaware fiihrt, dessen Ufer bier mit hohen Baumen bewachsen sind. Oben auf der Hohe steht an einem viereckigen Platze das ziemlich kleine Courthouse *), und die Gebiiude des Ortes sind wenig ausehnlich; meist zweistockig. Der interessanteste Punkt der Stadt befindet sich in der Nahe der Delaware-Briicke, welche 600 englische Fuss lang, auf 3 Bogen erbaut, ganzlich geschlossen, mit Bohlen benagelt und mit einem star ken Dacbe versehen, an jeder Seite durch 15 Glasfenster erhellt uud mit gelber Farbe angestrichen ist. Der Ban dieser Briicke war, wie aile ahnliche Untemehmungen in •> Courthouse ueuut maD tn aileD BauptorterD der Cormtiu du Gebiude, lD \Velchem die oJreuOlcheD BebordeD ihre SitzuogeD halteD, also so viel als Bathbaus. GewObDUoh habeo diese Gebiude el.ne viereckJgo GeataU ud tracen el.nen klelDen Thurm. |