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Show 658 wacht von vier berittenen und wohl bewaft"neten Mannern, hinausschickte, und Abends mit Untergang der Sonne zuriick bracbte. Da wir spater sehr viel mit Indianern dieser Gegend in Berubrung kommen werdeu, so diirfte bier wohl die fuglichste Stelle seyn, nun auch von der Urbevolkeruog der eben beschriebenen Prairies, den Blackfeet oder Schwarzfussen zu redeo. Die Blackfoot- oder Schwarzfuss- Ind.iauer bilden eine zahlreiche Nation, welche in drei, ein und dieselbe Sprache redende Stamme zerfallt. Diese Stamme sind: 1) die Sik.sekai oder Seksekai, die eigeutlichen Blackfeet~) .2) die Kahoa oder Kaenoa, die Blut~Indianer (Blood-Indians oder lndiens du sang**) und 3) die Piekanns ***). Sie aile zusammen konnen 5 his 6000 Krieger stellen, und zahlen oboe Zweifel 18 bis 20,000 Seeleu, welches auch Dr. Morse annimmt, der diese Schatzuog fiir noch zu gering halt t ). Warden tt) nimmt die Zahl der Blackfeet our auf 5000 Seelen an, wovon die Halfte Krieger seyen; oboe Zweifel eine viel zu geringe Schatzung. Die Zahl von 18- bis .20,000 Seelen kommt beraus, weou *) Slksekal helsst In lhrer Sprache Schwarzfuss, und aile andere Natlonen haben dlesen Aosdruck In lllre Sprachen iibersetzt, als Benennung fiir dleses Volk belbehalten. !So tragen ale z. D. bel den Dacotas und Assiniboins den Nameo 1, Siba-ISahpa (Scbwarzfiisse) u. s. w. ••) Die Benennung Blood- Indians ( Blut-lndlaner) soli nachfolgende Entatehung haben. Devor die Blackfeet slch In besondere Banden zerthellten, befanden sle sich Ia der Niihe von fiinf bls sechs Zelten der Kutonii's oder Sassi's gelagert, lch glaube der ersteren. Die Slksekal und die Kahna wollten die Kuton~'s umbringen uod, obschon die Plekanns slch dagegea erkliirtea, 10 grift' doch eln Theil jener lndlaoer die wenlgen Hiittea wi\hrend der Nacbt an, todtete aile Bewobner, nahm die Scalpe (Chevelures), fiirbte sich Gesicht und Himde mit dem Blute und kebrte auf dlese Art zuriick. Streit war die Folge dieser grausamen .That, die lodianer trennten sloh, und die Morder erblelten den Ihnen noch treu a;ebliebeoen Belnamen. Sle zelgten stets elnea mehr blut- und raubglerlge9- Character, als die iibrlgen, unler welcben slch die Piiikanns von jeber als die gemiissigtaten und measchllchsten lhrer Nation auszelchnetea. •••) Das ''"~rt Piekana sprechen die Amerlcaner gewohnllch Piegann aus, welches uarlchtig 1st. Piekann, Slksekai und Kiihna ist die eiofache Zahl, setzt man das Wort ,Kuann" hlnzu, z. B. Plekann-Kuanal" 10 heisst dleaes 1, ein Plekan;" setzt man aber das Wort , Quicks" dazu 1 z. D. Piekanna- Quicks 1" ao bedentet dies ,Volk der Plekanna"- Quicks also ,Volk" oder ,r.eute." - Alexander Mckenzli nennt dlese Nallon Plcaneaux, ohoe Zweifel eln Ausdruck der Canadler. t> Siebe dessen &port etc. pag. tl6tl. tt> 8. Warden l. c. Yo~. IU. pag. 668. man our drei W eiber, Kinder uod Gre.ise auf eioen Krieger rechnet, nod dieses ist gewiss sehr gering angenommen. Die Blackfeet ziehen in den Prairies in der Nahe der Rocky-Mountains umber, und Ieben auch zum Theil in jenen Gebirgen, halten sich aber besonders zwischen den drei Hauptquellen (Forks) des Missouri auf, von welchen der JefFerson-River der n6rdlichste, der Madison der westliche oder mittlere und der Gallatin der siidlichste oder 6stlichste ist. Sie Ieben jedoch, .,.,sonders die Pi6kanns, bis zum Maria-River hinab, in dessen Prairies sie umber ~eben und wo der Handel mit der American-Fur- Company zuweilen aile drei Stimme vereinigt. Sie betreiben ebenfalls ihren Handel mit der HudsonsbayCompany und mit den Spaniern von Sta. Fe, wofiir die von ihnen getragenen spanischen wolleoen Decken, Kreuze u. a. Dinge zeugten. Dass sie diese Gegenstande aber vielleicht meistens im Kriege nahmeo, ist wohl keinem Zweifel unterworfen; denn dafiir sprachen die mit Namen bezeichneten Biichsen, Compasse u. dergleichen, die wir bei ihnen fan den. Sie sind den einzeln in den Gebirgen. jagenden W eissen , besonders den Biberjagern immer sehr gefahrlich und todten dieselben, so bald sie ihnen in die Han de fallen. Daher fiihren daselbst die bewaft"neten Trupps der Handelsleate einen bestandigen Krieg mit ihnen. Im Jahre 183.2 sollen sie 56 Weisse und ein Paar Jahre fniher iiber 80 derselben erschossen haben. In der Nahe der Forts halten sie Friede, und besonders die Piekanns betragen sich daselbst gut und freundlich gegen die W eissen, da man hingegen den Blood- Indians und Siksekai nirgends traut. Im Stehlen der Pferde, selbst in der Nahe der Bandelsposten sind sie sammtlich Meister. Alle diese Indianer werden wie gesagt, von den Weissen unter dem allgemeinen Namen Cler Blackfeet oder Pieds-Noirs begriffen, den sie aber 8elbst nie soweit ausdehnen; sondern einen jeden der drei Stamme bloss unter seiner eigenthiimlichen Beuennung kennen. Da sie our eine Sprache reden , zusammen halten , auch im Aeusseren sich nicht von eioander unterscheiden, so betrachtet man sie mit allem Rechte als ein und diesel be |