OCR Text |
Show 198 essirte, war ibm in dieser Hinsicht hochst behtilflich. Schade wenn die interessa~ ten naturbistorischen Arbeiten des Herro L e s n e u r nicht noch bei seinen LebzeiteQ der gelehrten Welt mitgetheilt werden sollten ! Unsere Excursionen, die wir in der Nahe von Harmony mit Herrn Say, und in gr0$serer Entfernung mit Herrn Lesueur unternahmen, werden mir fiir immer eine Mchst angenehme Erinnerung zurucklassen. Eine der anziehendsten war die, wenn wir den W abasch hinab schifl'ten und an dessen bewaldeten Inseln ausstiegen. Sogleich jenseit westlich vom Flusse befindet sich das sogenannte Fox-Island (Fuchs-Insel), ein grosses ilicht bewaldetes Stuck Land, welches zwischen dem Wabasch und dem sogenannten Fox-River, einem schonen W aldbacbe, eingeschlossen ist. Wir fuhren gewohnlich friih bei heiterem Sonnenscheine zu Wasser von Harmony ab. Der Wabasch theilt sich in mehre Arme tmd bildet schOne wild und hochbewaldete Inseln, zum Theil von vielem Treibholze umlagert. Das Wasser des Flosses ist klar und dunkelgrtin, der sichtbare Boden mit grossen zweischaligen Muscheln (Unio) bedeckt, so wie mit verschiedenen Arten von Scbnecken u. a. der Melania ovularis Mke oder Paludina ponderosa Say. Hoher schaftiger Wald uberzieht einfOrmig die Ufer, in welchem colossale Platanen, wei& veristet aus der dichten Ver.flechtung des W aides hervor Ieuchten. An einigen Stellen haben die Ufer Sandbanke, wo man Muscheln in Menge findet, und wo die Spuren (Fahrten) der bei Nacht bier nach ihrer Nahrung umber suchenden Rakuhne nod Minke auf dem nassen Boden in allen Richtungen abgedriickt sind. In dem zum Theil 10 his 20 Fuss hohen Ufer, unter alten Baumwurzeln gewahrte man die Bohlen der Minke, in welche sie eine Menge von Muscheln eintragen. Der gemeine Mann glaubi bier, es sey die Moschusratte , welche dieses thue, al-lein dies ist ohne zwe i fie 1 e1· 0 1r rt hu m. n·1 e Moschusratte lebt von V egetabi.l.i en, und nur die kleineren Baubthiere sind es, welche sich von Muscheln nahren ~). *) Schoolcraft llihrt ill 1 B h . . . . (pag. 887) dieaelbe Sage s:..~er esc relbuo, von Gw. Cass. e(Dfletl. to the sources of MissasJppt-BiHr 199 Enten zeigten sich in Fliigen, sie flogen weit vor uns auf, und strichen pfeilschnell mit dem pfeifenden Laute ihrer kraftigen Fliigel den ruhigen Winkeln des Ufers zu. flier war die schone Wood-Duck (.Anas Sponsa Linn.) sehr zahlreich, so wie im Winter Anas clangula, rufitorques Bonap., Mergus Merganser und cucullatus, ferner die gemeine Kriekente (.A.nas crecca) und die Bluewinged-Teal (Anas discors), aber am haufigsten im ganzen Jahre die gemeine wilde Ente (.A.nu Boscllas {era Linn.). Die Fasan-Ente (Anas acuta) zeigte sich haufig im Winter. Nach einer Fahrt von 3 / 4 Stunden stiegen wir gewohnlich am rechten Ufer; an Fox-Island aus, und befestigten unser Boot hinter einem dicken umgefallenen Stamme, stiegen dann das steile Ufer hinan und vertieften uns in einem dichten hob en Walde, wo das hohe Bohr (Miegia) uberall von dem darln wild umber weiden den Pferden und Rindvieh der Grundbesitzer mit kleinen Pfadchen durchbrochen und abgenagt war. Von unserem gewohnlichen Landungsplatze batten wir an einer gewissen Stelle nor etwa 100 Schritte tiber die Insel bin bis zu dem tief eingeschnittenen Fox-River, der hier ein gutes Stuck lang ziemlich parallel mit dem Wabasch fliesst, und unterhalb Fox- Island sich in denselben ofl'net. (Siebe Herro Bodmer s Ansicht dieser Miindung Tab. V.). Der Bach ist hochst malerisch mit romantisc1Ien U fern, wildumgesturzten W aldstammen, colossalen Platanen mit ihren dick en weissrindigen Aesten, prachtvollen Eichen, Hickory, Shellbark-Hickory u. s. w. IUer wachst der hohe Gymnocladus mit seinen breiten grossen Schoteu, die schone Catalpa, Bignonia radicans und cruciata umschlingen die Stamme, so wie dicke Weinranken, die Hedera quinquefolia und der Poyson- Wine (Blms radicans). lm Wasser selbst lagen Haufen von umgefallenem Holze, die bei dem uiederen Staude desselben zuweilen brtickenartige Uebergange bilden. Merkwiirdig sind die Platanenstamme, welche fiiuf bis sechs Manner oft nicht umspannen konnen , gewohnlich · sind sie bei einer solchen Starke hohl. Man lasst d.iese Baume so alt werden, weil sie ein schlechtes Holz haben ~). In einer Hohe von 20 bi!t *) Nach Bradbury (s. dessen Travels i11 the i11terior of America png. :l88.) wlrd der Gumtree (Liq1lida111- bar st11rari{lw) uoter allen dortlgeD B~ull\,llD am leichtesten ganz hohl amd vegetlr& dabel lmmer fort. - |