OCR Text |
Show -Dorf der Omaha-Nation ist 25 Meilen von Belle-Vue enifernt. Diese Gegend ist iibrigens das wabre -Gebiet dieses iodianischen Stammes, der zu heiden Seiten des Missouri vom Boyer- his zu dem Big-Sioux-River wohnt und noch hOher aufwiirts bis zttm Jaques-River jagt, so wie zwischen dem Running- Water-River (L'eau qui ~ourt) und dem La Platte. - Wir legten einige Mellen oberhalb Belle-Vue fiir die Nacht au, wo Enten und Strandlaufer das Ufer in unserer Nabe helebten. Der Abend war warm und angenehu1, so class man auf der Hintergallerie des Schiffes his spat sitzen konnte. Rube herrschte in der weiten Wildniss umber, nur der Whippoorwill (Caprimulglu) liess seine Stimme hOren, wahrend der Mond sich in dem Flusse spiegelte, in welchem unsere jungen Leute schwimmend sich erfrischten. Spater stiegen Gewit-ter au£ Am 4. Mai Morgens '1 1Ja Ubr 69 3/ 4 ° Fabr. Schone niedere Prairie-Hugel umgaben uns, vor· welchen am Flusse aufgeschwemmtes Land mit schonem Graswucbse sich ausbreitete. Der Floss war wahrend der Nacht um einen Zoll gewacbsen. Unser Schitl', gleich einem rauchspeienden Ungeheuer, verscheucbte aile lebende W esen, Giinse und Enten flohen in allen Richtungen. Es zeigten sich nun maleriscbe Hiigel am Flusse, die sogenannten Ards-Hills mit originellen Kanten, Kammen uod Kopfeo. Bier lag vor Zeiten ein Handelshaus (Trading-House), welches eiogieng. Der Fluss macht bier einen grossen Bogen, er durchbrach aber die Landzunge an der schmalsten Stelle; der Durchhruch fiillte sich jedoch wieder aus. In dieser Gegend stand ehemals ein Dorf der Ayowa-Indianer, dessen Bewobner nach dem Tode ihres Chefs wieder hinab zu ihren Landsleuten zogen. J,joks am Ufer sah man ganze Strecken von abgestorbenen Pappeln, welche durch die von den Indianern verursachten Wald- und Prairie-Brande absterben. Selbst in dem Holze der Hugel sah man in der Ferne solche verbrannte Stellen' und einzelne Baume in der Nahe des Roy's-Creek waren ganzlich schwarz gebrannt, andere dazwischen vom scMnsten Grun. Die Hugelkette des liuken Ufer~ 29i war malerisch mit jung-griinem Walde bedeckt und von abwechselnder Gestalt. In ibren gelben Thonufern nisten Tausende von Schwalben, und wir erblickten nun vor den griinen Gehuschen die weissen Gebaude von Herro Cabanne's Handelsposten, welche man mft Kanonenschiissen begriisste, und alsdann daselbst landete. Bei dem Landungsplatze sahen wir zu unserer Freude eine Menge von Omaha-, Oto- und einige Ayowa-lndianer, welche in verschiedene Gruppen vertheilt uns neugierig anschauten. Aile diese Leute giengen in Bisonfelle eiogehiillt, die Baarseite nach aussen gewendet, ein Theil von ihnen trug wollene Decken , welche sie zuweilen mit bunten Streifen bemalen. In ihren Zugen nnterscheiden sie sich nicht besonders von den ftiiher gesehenen Indian ern, doch waren sie· nicht so gut gebildet, als die-Sa.uki's oder Sac's, Viele von ihnen waren sehr von den Blattern gezeichnet, mehre batten nur ein Auge oder ein Fell auf dem anderen. lhre Gesicbter waren mit roth en Streifen bezeichnet, hei einigen Stirn und K.ion roth, ~ei aoderen bloss Streifen iiber die Backen herab. Nur wenige batten gebogene Nasen; ihre Augen waren in den Winkeln selten hinab gezogen, zum Theil klein, bei anderen grosser. Die Haare trugen sie bis in's Genicke unordentlich herab hangend; keiner von ihaen hatte den Kopf rasirt, so wie sie uberbaupt sehr scbmutzig uod armlich aussahen. Die Physiognomien der W eiber waren hasslicb , aber doch nicht vollig so breit und fiach als bei den Foxes uod Sakis, ihre Nasen gewohnlich etwas Ianger. lhr Anzug war von dem der eben genannten Indianer nicht bedeutend verschieden, auch trugen sie dieselben Wampum-Schnure in den Lochern ihres Ohrrandes. Die Manner fiihrten in den Handen ihre Tabakspfeifen von rothem oder schwarzem Steine ( verhartetem Thone) mit Blei- oder ~inoreifen verziert, die sie meist von den Dacota's oder Sioux erhalten und nieht wohlfeil kaufen. Der hiesige Handelsposten hesteht aus eioer Reihe von kleineren und grosseren Gebauden, Vorrathsraumen (Stores) und den Wohnungen der mit lndianerinnen verheiratheten Engages, in deren Mitte sich da.'i zweistockige Gebaude des Herrn |