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Show -. ' 112 von den Werken nach dem Gasthofe zuriickk.ehrten, stand daselbst um 12 Uhr Mittags im kiihlen Hause der Thermometer auf 96°, wobei man noch bemerken muss, dass diese Kohlenwerke in einer Hohe von 1460 Fuss tiber dem Meere liegen. Kein Liiftchen bewegte sich nod jedermann fand die Hitze sehr driickend. Um nach Mauch-Chunk hinab zn fahren, bestiegen wir wieder die Wagen, bedurften jetzt aber keiner Pferde, sondern der Driver schob den Wagen einige Schritte fort, schwang sich schuell auf seinen Sitz und augenblicklich gieng die Reise schneller dahin, als ein Pferd im Galoppe hatte laufen konnen. Wir durcheilten einen grossen Theil des Weges in 17 Minuten, mussien aber bier halten, um eine zuriickkehrende W ageneolonne abzuwarten, welche ua wohl 20 Minuten aufhielt; alsdann gieng die Fahrt schnell von siatten, und wir legten in 3.2 Minuten die Eutfernung von 8 Mellen zuriick. Unten angekommen, eilten wir die Stelle zu besellen, wo die Kohlenwagen abladeu. Am Ende der Eisenbahn ist auf der Hohe am Berge ein Gebii.ude angebracht, in welchem si.ch eine grosse Win de befindet, mit einem Seil ohue En de, das mit seinem einen Theile einen beladenen Kohlenwagen auf einer schief geneigten Eisenbahn den Berg hinab Iasst, wahrend der andere Theil einen Ieeren Wagen von unten herauf zieht. Die Entfernung von der Winde bis unten an den Fluss, wo die Wagen ihre Kohlen in einem bier erbauten grossen Schuppen ausschiitten, betragt fiber '100 Fuss. (Siebe die Vignette dieses Capite Is). Der Mechanism us aller dieser Anstalten ist sehr sehenswerth und das ganze W erk von gross em Interesse. Einer der Haupttheilhaber der Lehigh-Company, Herr White, ist ein Mann von vielen Keuntnissen und im Fache des Maschinenwesens besonders erfahren. Eine Schneidemuhle unten an der Lecha hat er ebenfalls sehr sinnreich eingerichtet. Der gerade Miihlengraben oder Canal hat einen Fall von 14 Fuss und theilt sich nabe vor dem W erke in drei Canale, die durch Schiitzen verschlossen werden konnen. Der zur Rechten laufende treibt das perpendiculare Rad, auf dessen Schaufeln das Wasser reehtwinkelig wirkt, und . dessen Kraft bestimmt ist, den einmal durchge· 118 schnittenen Block oder Stamm wieder zunickzuziehen. Der am weitsten links ausstromende Canal dreht ein anderes perpendiculares Rad, dessen Kraft zur Heraufziehung der BolzblOcke bestimmt ist. Der mittelste Wasser-Canal faUt auf eineu Iangen horizontalen Drilling, dessen Seitenscheiben hochstens 3 Fuss im Durchmesser haben, und mit einer Kurbel versehen sind, welche die Sage auf und nieder treibt. Der geringe Hohendurchmesser des genannten Drilliugs ist Ursache der ausserordentlich schnellen Bewegung der Sage. Sobald man die vordere Schutze de.s geraden Mittelcanales offnet, treibt das Wasser den horizontalen Drilling, und der· in dem oberen Stocke des Gebaudes aufgelegte Holzblock wird eiomal durchgesagt. 1st dies geschehen, so schliesst man die Schiitze und oft'net die des Canals zur Rechten, wodurch dann der Block zuruckgefiihrt wird. Die Schleuse des linken Canals wird nur alsdann geoffnet, wenn man einen neuen Block vor die Sage bringcn will. An dem Rade, welches der Iinke Wasser-Canal treibt, ist eine Winde mit einer Iangen Kette und eiuem scharfen Haken am En de augebracht, welcher letztere in den Block eingeschlagen , deoselben in die Hohe zieht. Bei dieser V orrich tung ist ein Arbeiter im Staude 4000 DFuss Tannenholz in 12 Stunden zu Sagen. Solcher Schueide- oder Sagemiihlen hat die Gesellschaft zu Mauch-Chunk secL.se nothig, um ihren Holzbedarf zu schneiden, indem man Kohlen-Bote oder Archen auf dem Canale und dem Delaware hinabsendet und zu Philadelphia aJs Bretterholz verkauft. Der Weg von Mauch-Chunk durch das Lecha-Thal, welchem wir am 31. August Abends folgten, ist angenehm und abwechselnd. Ein heftiges Gewitter war fiber dem Thale herauf gezogeu und hatte besonders mehr abwarts RegenHuthen herab gesendet, wovon wir iiberall die Spuren bemerkten. Man folgt dem rechten Flussufer auf etwas sandigem W ege, der von alten Baum.en beschattet ist. Zur Rechten batten wir anfanglich den steilen bewaldeten Berg, wo Rubus odoratus :u. a. schone Pflanzen in wilden Felsen wachsen. Die Berge ziehen sich dann znriick uo.d Felder, Wiesen und einzelne W ohnungen treten zur Bechten an die Stelle del!l |