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Show 158 tura bewachsen, deren Sam en jetz.t reif, von den hell violetten Blum en aber nur noch e.inige wenige z.u sehen waren. Das schon blau bliihende E.upatorium coelestinum und die Lobelia syphilitica trugen ihre Blumen zwischen den Stechapfeln. Oben auf dem Ufer befand sich ein herrlicher Wald von hohen schweren Buchen, Ahornen, Eichen, Wallnussbaumen u. s. w., in welcbem sich schon einige Pflanz.ungen von Mays mit ihren Block.hausern befanden. Als Unterholz wuchs hier iiberall der Papaw-Baum, am Rande des Waldes die gelbbliihende Cassia marylandica mit reifem Samen. Bier stan den kolossale W aldstamme, welche drei b.is vier Manner uicht umspannt haben wiirden, Epheu und wilder W ein bildeten lange dicke Ranken; auf dem Bod~n, der jetz.t von dem neu abfallenden Laube zum Theil schon bedeckt war, faulten alte Stamme. Wir erlegten mehre Vogel, besonders Spechte, welche sogleich im Waide selbst praparirt wurden. Mit Einbruch der Nacht war unsere Dampfmaschine wieder hergestellt, und das Schiff wurde iu Bewegung gesetz.t. Wir schifften die N acbt hindurch, und be· fanden uns am friihen Morgen des 17. Octobers bei Brandenburg, einem Dorfchen des Kentucky-Ufel·s, welches hier fels.ig und weisslich horizontal gestreift oder geschichtet ist; die Berge sind abgerundet und bewaldet. In Indiana war der hohe dunkle Wald an einigen Stellen zu Pflaoz.uogen ausgehauen; hier draog der Blick in sein malerisches Innere, indem an solchen lichten Stell en im Waide, wie in den Urwaldern von Brasilien, die hohen Waldstamme entblosst werden, und gleich gedrangten Saulen oder Pfeilern da stehen. Kleine Unterbrechungen machten in diesem dichten Waide die Oerter Leavenworth und Rome in Indiana, und Stevenspon in Kentucky, die heiden letz.teren mit einigen mittelmiissigen Gebauden. Die Gegend war von bier an ohne grosse Abwechselllllg, die grossen W aldungen nur selten unterbrochea. Inseln batten 3ussP.rhalb eine Umgebung von Weidengebiischen, in deren Mitte sich das hohe Holz. wie abgesetz.t erhob. Am Ufer, wo das Gestein ~egeo des niedrigen Wasserstandes entblOsst war , bemerkte man sonderbare von dem Strome erzeogte Felsgestalten. Sie bestanden in ).11Dden, oder langlich runden 159 geschicbteten Massen , deren Lagen nach oben immer an Breite abnabmen, so dass das Gauze eine treppenformig gebildete stumpfe Pyramide darstellte. Vor der Nacht erreichten wir Cloverburg in Kentucky, und alsdaun legte man an, um das Erscbeinen der Sterne oder des Mondes zu erwarteu. Eine Menge von Spielpartien hatteo sich in der grossen Cajiite gebildet, wo eine uuertragliche Hitz.e berrschte; dabei gab es in unsern Betten eine grosse Menge von Schaben (Blatta, americana), die den Scblafenden iiber Gesicht und Han de lief en, oder sicb hiiufig von der Decke herab fallen liessen. Diese unangenehmen Thiere sind bier so haufig als in Brasilien, sie Jtenagen alles, und dabei zerdriickt man sie bei der Ieisesten Beriihrung, da sie vollkommen weich sind. Am 18. October zeigte der Thermometer nach Reaumur um 6% Morgens schon 16° Warme, dabei batten wir Regen und Wind bei bedecktem Himmel, auch war ein Regenbogen sichtbar. Wir erreichten friih den kleinen Ort Roekport in Indiana, der auf drei wellenformigen, durch Thaleinschoitte getrennten Felshiigeln liegt. Sie sind vorn senkrecht abgeschnitten, weisslich gefarbt, oben iiberall mit Holz. bewachsen. Von hier aus erreichten wir um .S % Uhr Owensburg oder Y elIow- Banks in Kentucky, wo wir viele Passagiere an's Land setzten. Ueber den Waldungen sah man den Turkey-Buzzard oder Geier (Ca~hartes Aura Audub.) scbweben (1), einen Vogel, der uns erst seit Cincinnati bemerklich geworden war, und welcher ostlich von den Alleghanys nicht gefunden wird. Dei seinem sebr niederen Stan de war der Ohio dennocb sehr breit und schon, seine bewaldeten Ufer ziemlich 11ach. French-Island, mehre Inseln mit Gebiiscb und Wald bedeckt lag jetz.t ganz auf dem Trocknen und von einer grossen Sandbank urngeben. An einigen Stellen hat man Pfahle eingeschlagen, um die Untiefen des Flosses anzuzeigen, auch musste unser Schi1f haufig fondiren. Man hatte die Entdeckung gemacht, dass wir die Cholera an Bord batten. Ein Mann aus Kentucky hatte sich heute Morgen friih krank gemeldet, und war schon um 11 Ubr Mittags gestorben, obgleich der Schiffer aile ibm zu Gebote stehenden Mittel angewendet hatte. Zug- |