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Show 416 ·Meile von hier ofl'net sich aus etwas flach eroffuetem Wiesentbale der Miry-Creek, auf dessen Hugeln wir einige Cabris erblickten. Der Abend war kiihl und windig, wie die Nacbt. Am folgenden Morgen (20. Juni) erblickten wir in einem Walde am Ufer 15 Jndianer und bald vier grosse Elke, eine erwiinschte Bente der wilden Jager, wenn ~e von ihrer Gegenwart unterrichtet gewesen waren. An den im AIIgemeinen ziemlich flachen Bohen dieser Gegeud hatte noch unlangst eine der schwarzen Kohlenschichten gebrannt, doch ·bemerkten wir jetzt keinen Rauch mehr. Na.ch 10 Uhr, nachdem man Hol:zJ eingenommen, erreichten wir sonderbare oben abgeplattete Hugel, welche die Benennung L'ours qui danse tragen, well wie man sagt, die Indianer hier den Barentanz, ein Medecine-Fest feierten, um sich Gliick zu ihren Jagden zu verschafl'en. Am Mittage wehete ein starker rauher Wind, wahrend der Thermometer auf 70° stand. Die Gegend war ziemlich flacb, griine Waldsaume fassten den Fluss ein. Besouders am rechten Ufer war der W aid schOn, hoch und dunkel; hier bemerkte man viele Spuren der Biber, abgenagte Baume und Schleifen, welche nach dem Wasser hinab fiihren. Unsere Jager fauden sich nach und nach am Ufer wieder ein. Sie batten zwei virginische Hirsche, eine Cabri und eine Prairie-Hen (Tetrao pha8ianell1u) erlegt. Herr Bodmer, welcher mit grosser Ans,rengung und Erhitzung das Schiff wieder erreicbt hatte, brachte einen in die Gestalt einer Streitaxt gebildeten Stein*) mit zuriick, welchen er in der Prairie gefunden batte ( siehe den beigedruckten Holzschnitt). •) Dlese Steine sind gewohnllch Granlt, vorn nicht zugeschirft aondern abgerundet und werden von den lndlanern gebraucht, um schwere Blsonknocben damlt zu zer~chlageD, Dnch de-.en' Mark ale sehr liiltol'll Bind. Mnn Andet bel den Blackfeet ga~ ihnllche Steine. 411 Man setzte die Reise fort, sah die Bisonten entfliehen, und befestigte das Schiff in der Dammerung an einigen Baumen des nordlichen Ufers. Ueberall befanden sich bier in der Ebene tief .ausgetretene Bisonpfade mit erfreulichen frischen Spuren und in den Schluchten der Bohen, so wie aJil Ufer 11og die Nachtschwalbe (Capr. virginianus). Am folgenden Morgen (22. Juni) war der Fluss stark gewachsen, seine Wassermasse imposant. Stamme, Holz, Aeste, Spane u. s. w. trieben herab, bedeckten seine Obedlache und gaben dem Sclillfe heftige Stosse. W aldsaume uod traurige Ode Hugel ohne Vegetation zeigten sich; in den schmalen Prairies oder vor den Ietzteren wuchs gesellschaftlich die Artemisia, in den Schluchten der Hoben~ Gestrauche. Man erreichte am siidlichen Ufer eine 11ache grun bewachsene Stelle, wo der Little-Missouri*) miindet. Jenseit dieses Seitenflusses erblickte man die blaue l(Ugelkette mit origin ellen Kuppen, Rucken und Abschnitten. In den W aldern bliiheten die Rosen in Menge, deren dicbte Untergebiische v6n den ausgetretenen Pfaden der Bisonten durchkreuzt waren. Schon vor Mittag batten wir das Gebiet des Stammes der Assiniboins. erreicht, welches sich am nordlichen Ufer ausdehnt, und befanden uns um diese Zeit am Wild-Onion-Creek. - Kia.sax (L'ours gaucher, der Bar welcher links ist) hatte sich heute ohne Schwierigkeit Ton Herrn Bod~r abzeichnen lassen; dagegen war Matsokul (das schone Haar) nicht dazu zu bringen, iudem er behauptete alsdann sterben zu miissen. Die Folge hat gelehrt, dass gerade er bald sterben, Kiasax hingegen unversehrt von seinen Fein ... den zuliickkehren sollte. Der letztere hatte die Tracht der Monuitarris angenommen' hiill.te sich aber dabei in eine blau, weiss und schwarz gestreifte spani~che wollene Decke, welche so wie ein metallenes Kreuz, das er am Baise trug,. fiir •) Die Monnltarrls nennen dleaen Flu1111 Amah-Tikaache Calles zUIIUDDlen durch die Nase, e halb, 6c/te kurz) i dle Mandana Xahtack-Schukal; die ArUtkaraa OhkaUh-TschiripusJ die Growe Anekenn-hclltA (an lang, • gehiir&,. an• mit Nachdrack). Man. rechnet Vl'D der MiiJlduag des Missouri his bieber tero MUe•- |