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Show 628 den Ieider geoothiget, den Plan, den ,.issouri noch hoher aufwarts zu verfolgen, aufzugeben, uod ersuchte daher Berro Mite hi II um ein Fahrzeug fur die Riickreise den Floss hinab; da er jedoch kein solches eotbehren konnte , so versprach er mir ein neues erbauen zu lassen. W eil wir taglich von den Assiniboins augegritren werden konnten, und ein solcher An griff Ieicht ernsthafter als der erste bitte ausfallen konnen, durch die alsdann entstebende neue Gefangenschaft in dem Forte aber auf jeden Fall die kostbare Zeit verloren geben musste, ohnehin auch der schon weit vorgeruckte Herbst uns bei langerem Zogern eiue sebr uuaugenebme Reise versprach, so suchte ich diese Aogelegeoheit mo~lichst schnell zu betreibeu, wozu Herr Mitchill willig die Band bot. Wir batten ubrige.ns die Blackfoot- Indianer ziemlich genau keouen gelernt, und eine grosse Menge interessanter Abbildung~n von ibnen gesammelt, durfteu auch weder hoft'eu, wahrend des Winters etwas Neues zu beobachteo, noch unsere Sammbmgen zu vermehren. Da die Assiniboius unsere Feinde waren, denen unsere Scalpe gewiss eine angeuehme Acquisition gewesen seyn wiirdeu; so gedachte ich im Nothfalle die Nachte mit zu Biilfe zu nehmen, und ich hatte daher keine Zeit zu . verlieren. Man schnitt Bretter fiir mein neues Mackinaw-Boot, und der Tischler oder Zimmermann gab sich sogleich im Bofraume des Fortes an die Arbeit. Die Witterung war jetzt schoq etwas kdhl, und die Grosveutres des prairies, welche uns besuchteo, schnatterten am friihen Morgen vor Kalte, da es schou wahrend der Nachte fror. Als Zeichen des Herbstes sah man an den Gestrauchen die Heuschrecken ihre Nahrung sucben, da In der Prairie kein Futter mehr zu fi.ndeu war, und die Krahen zogen schon in ll,luge vereint umber. Am Mittag des 7. Septembers erschien eine Bande von etwa 60 Grosventres des prairies, von welchen 29 beritten waren. Sie marschirten in Front auf und sasseu dano ab; Mitchill gieng ihnen entgegen und erhielt ein starkes einaugiges Pferd von ihnen zum Geschenke, worauf man die Jndianer nach hergebrachter Sitte empfieog. Zwei Chefs, Mexkemauastan und Eh-Siss (die Sonne) waren die 6.29 Hauptmanner, der letztere ein guter Mann mit hochst characteristiscbem Gesichte. Das Fort flillte sich mit diesen Indian ern, welche uns um A rzneien bestdrmten, da mehre von ihnen alte vernachlassigte Wunden an sich trugen. Fiir einige entzundete Augen gab man ibn en Mittel, worauf sie uns umarmten und kussten. Sie hatteu wenig Tauscbartikel und die Weiher und Kinder bettelten , waren auch so zudring:.. lich, dass man die Thuren verschliessen musste. Herr Bodmer hatte jetzt mehre Aosichten in der Nahe u. a. auch die der Rocky-Mountains und der Bears-Paw von den Hoben hinter dem Forte begonnen (Tab. XJ.JIV.) und wir giengeu taglich dahin, wobei aber wahrend des Zeichnens immer jemand die Gegend als Wache im Auge behalten musste, da man nie vor einem indianischen Besuche sicher war. Zuweilen worden wir durch falsche Geriichte allarmirt, und kehrten dann unverrichteter Sache nach Hause zuriick. Wir erreichten iudessen unsere Absicht und Bodmer's erwahnte Ansichten geben eine sebr richtige Idee dieser Gegend. Am 29. September sandte Herr Mitchill Harvey mit 30 Mann aus, um den Bau des neueu Fortes zu beginnen. Die einzige bier befindliche Pirogue nahmen sie mit, so wie die Arbeitspferde, welche im ll..,orte kein Futter fan den. Nach dieser Verminderung unseres Personales hestand die Besatzung des Fortes uur in 28 Kopfen. Man hatte heute so viele Indiauer in der Fe rue geseben, welche nicht zu dem Forte k.amen, dass es nothig war, fiir die Nacht starkere Wachen anzuordnen, wir worden a.uch in der Dunkelheit durch einen Schuss allarmirt; allein es fand sich, dass es einige unserer vom neuen Forte zuruckkehrenden Leute waren , welche ein Zeicben gegeben batten, um iiber den Floss gesetzt zu. seyn. Sie brachten die Nacbricht, dass die Grosventres gestern 30 Bisonten erlegt batten und wir durften daber auf frische Provision en hotfen, an welch en wir seit geraumer Zeit Mangel Iitten. Unser Friihstiick hatte wahrend Ianger Zeit, so wie unser Mittagessen aus altern getrockuetem Fleische, Morgens mit Katfee und etwas mit Fett gebackenem Brode, und Mittags wit in der Fleischbriihe gekocbtem |