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Show 890 hen die uns aber schon bemerkt batten, und daher zu Fusse nicht mehr einzuholen' wareo. Jn dem dichten Uoterholze des Waldes liess Sich die mannichfaltig abwechslende Stimme des schonen VogeiB horen, welchen Wilson (VoL I. Tab. 8. Fig. 2.) abgebildet, und Prince de Musignano mit dem Namen der Icteria viridis belegt hat. Der angenehm griine Korper mit der schon gelben Kehle und Brust, machen diesen interessanten Sanger zu einem der schonsten von Nord-America, und durch seinen abwechselnden Gesang, so wie durch die Lebhaftigkeit seiner Bewegungen ist er eine Zierde der Gebiische. Es war oft schwer, diesen schiichtemen Vogel zu erlegeo, da man ibn lange auf dem Anstande erwarteo mosste, wobei die Moskiten (Tipula) uoertraglich qualend waren. Die PrairieHuge! bildeten in dieser Gegend lange, platte, nackte Riicken, vollkommen wie Festungswalle gebildet, und am Rande der Gebtische ()frneten die Eichen uod Eschen jetzt erst ihre Knospen; diese Verspatuog ist .jedoch wohl durch einen PrairieBrand erzeugt worden, wobei diese Baume gelitten batten. Wir waren einer W en• dung des Flusses zur Linken gefolgt, nod erreichten nun, nachdem wir die Miinduog eines klein en Baches -1:1-) passirt batten, die sogenannte Butte - carree, welche sich in der Prairie des westlichen Ufers hinter dem Pappelwalde erhebt. Die Butte-carree ist eine sonderbar gebildete Hugelkette aus verschiedenen, oben tafelf'Ormig abgeplatteten Koppen bestehend, mit Einschnitten gleich Festuogswerken und k.Ieineren vorliegenden Koppen und Hugeln, iiberall gleichformig mit kurzem Grase bewachsen. In der Nahe des Flusses zeigt diese Hugelkette fiinf Hauptkoppen. Am Ufer befinden sich in ihrer Nahe frisch griine Walder von dicken niedrigen Eichen, Eschen, Ulmen, Negundo und dergleichen mit vielem Unterholze *) Dieser Bach trigt bel dea ManclaDa zwei ver8Chiedene Names. Sle nennen tho. Sl!lllo-Otti-P&ssahi, ct. h. den Flu• dee Ba~~~ea der Baubv6gel (La Riviere de Ia malaon dee o.Lseaux de prole), oder , Charati- Bon-OhktA-Pwahi," d. h. den Flusa, wo man vlele Wolfe todtet (La Riviere ou I' on tue beaucoap de Ioupe). Die Monnltarria nennen ihD. Mahhiji-Ihkadeh-Ahji (j. franz.), d. h. La rlvlere ou I'oo. vomit lea cralaee de boeat, bel den Arl.kkaraa heilet er Taohih-llsu (gauz delltacl&, allea Jturz zusaJDmeD ,eeproclaen, il111 aehr letue, etarker Nachdruc.k auf der Sylbe 2'1dlh). 891 uod einem hoben Graswuchse, wo die vortremicbste Nahrung fiir das Wild gefunden wird. Rin weisser Wolf wurde hier vom Schift'e auf dem Ufer geschossen und fiel in den Floss. Etwas weiter hin bemerkten wir unter den schattigen Stammen eine indianiscbe Jagdhiitte, kegelformig von Holz zusammen gesetzt, aucb Geriiste voil Stangen, wie wir sie friiher von den Saukis und Ayowas (Jowafs) gesehen batten. Am Mittage war die ·Witterung warm nod gewitterbaft, der Thermometer zeigte 10°. - Nacbdem wir abwechselnd. Prairien mit ihren Hugeln, steile Thonufer am Flosse, und Streifen von Wald zurdck gelegt, wo sicb am ostlichen Ufer ein kleiner Bach, als Abfluss eines See's oft'nete, Wolfe gesehen und einen Schwan erlegt batten, setzten wir die Reise his zur Dammerung fort, und liefen um diese Zeit an einer grossen Weidendickung des ostlichen Ufers hin, als plotzlich vor uns Schdsse fielen, deren Blitze in den dammernden Gebdschen hell Ieucbteten. Herr Mckenzie vermuthete sogleich die Anwesenbeit einer indianischen Kriegsparthei (War-Party), welchen man immer gerne ausweicht, da ibnen nie viel Gutes zuzutrauen ist. Man berathschlagte was zu thun sey. Es folgten am Ufer viele Schiisse, welche hell aufblitzten und beftig knallten, da es der Gebrauch der Indianer ist, sehr viel Pul: rer zu mden, auch bemerkten wir bald in den dunklen Gebiischen die souderbareo geisterartigen Ges.talten der lndianer in ihren weiss angestrichenen Bisonroben. Niemand kannte die Absicht dieser Leute, daher sah man der Zusammenkuuft mit gespannter Erwartung entgegen. Die Indianer brachen zuerst das Silllschweigen, indem sie uns zuriefen, ,sie seyen bier in friedlicher Absicht uud wiinschten an Bord zu kommen." Da man nun durch den Dolmetscher Ortubize vernahm, sie f!leyen Dacotas vom Stamme der Yanktonans, so unterhielt man sich eiuige Zeit mit ihnen, wii.hrend ein Uebergang von Brettern nach dem Lande eiugerichtet word e. Drei und zwanzig meist grosse starke Manner betraten nun das Schiff und man liess sie an der einen Seite der grossen Cajiite in einer Reihe nieder sitzen. Sie waren von 300 in der Nahe gelagerten Zelten der Yanktonans, Honk-Pap:l (Tetons) |