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Show 886 Kamine an dieser Stelle. Gerade gegen tiber am ostlichen Ufer brannte his zum Jahre 1823 eine Erdschicht und es rutschte in Folge dieses Brandes ein ganzes Stuck eines Hiigels herunter, welches noch jetzt isolirt vor dem Ufer dastand. Es ist 70 his 80 Fuss boch und wohl 150 Fuss lang. Seine Schicbten batten etwae gelitten, w~ren geborsten, batten sich an einigen Stellen gesenkt oder Bohlen gebildet, hielteo aber tibrigens immer noch zusammen. Sie schienen aus Tbon und Thonschiefer zn bestehen. Ueber einer jeden vortretenden Steinschicht waren eioe Menge von Schwalbennestem angeklebt. Etwa 20 Minuten oberhalb Cedar-Fon erreicbt man Big-Cedar-Island, eine mit lichtem Walde von alten Pappeln und Cedern bedeckte, wenigstens eine hal be Stun de lange lose I, auf ihrem Boden zum Theil mit Gebtischen bedeckt, an welcher man in dem ostlicben Canale aufwartl!l schitfte. Gegen Mittag befanden wir uns an eioer Stelle, wo ehemals auf dem Riicken der Hugel ein Arikkara-Dorf gestanden hatte, welches von den Dacotas zerstOrt und seine Bewohoer vertrieben worden. Gegen tiber lag Fort-Lookout, wo die franzosisobe Pelzhandel-Compagnie einen Handelsposten besass. Etwas weiter aofwarts am Flusse erblickten wir auf den griinen Riicken der Hiigel Graber der Dacota (Sioux)-lndianer, von verschiedener Art. Die meisten derselben bestehen aus einem hohen Geriiste von vier Pfahlen, auf welchen der Todte in Felle fest eingeschntirt, ausgestreckt liegt, andere waren von Stangen und Reisig gleich einer Art von Zaun oder Butte gebildet, in deren Mitte der Verstorbene in der Erde liegt. Das Zumachen random geschieht wegen der Wolfe, welche bier zablreich sind. In einem der letzteren Graber, sagte man uns, sey der Sohn elnes Chefs iu aufrechter Stellung beerdigt. An einer Landspitze zur Linken, welche der Misaourl bei seiner Wendung nach Westen bildet, zeigten slch nun die Gebaude von Sioux-Agency, wohin Major Bean und Herr Bodmer vor einigen Tagen voran geeilt waren. Der Yellow-Stone begriisste den Posten mit mehren Kanonen-Schiissen, wahrend er stolz in einem grossen Bogen an das Ufer lief. Sein Willkomm wurde in dem Fort durch das Aufziehen der Flagge am Flaggenbaume beant· 881 wortet, wahrend die ganze Bevolkerung, etwa 50 .l\'Ienscbeu, meist Dacota-Indian~ r, am ·Ufer versammelt stand. Wir bewillkommten uosere beiden Reisegefabrten, stauoten neugierig die Indiauer an, und liefen daon noch etwa eiue Meile weiter, bis zu einem weWauftigen Walde, wo man Holz einnahm uud fiir die Nacht liegen blieb. U m die mir so hochst iuteressanten Dacotas kennen zu lernen, gieug icb wii.hrend cines starken Begens durch die Gestrauche uud Jaohes Gras nacb der Agency zuriick, wo mich Major Bean sehr freuutllich aufnahm, obgleich seine Wohnung nach hiesiger Weise our sehr rob und landlich eingerichtet, und von za vieleu Besuchern belastigt war. - Sioux-Agency, oder wie man es auch wohl jetzt zu nennen pOegt, F~ort-Lookout, ist ein etwa 60 Schrltte im Quadrat haltender, rundum mit viereckig beschlagenen nod dicht an eioander gesetzten 20 his 30 Fuss hohen Palissaden (Pickets) umgebener Raum, in welcbem inwendig die Wohngebaude an die Umzauoung gelehnt erbaut sind. Sie bestanden bier nur in drei I~oghouses oder Blockhausern mit mehren Zimmern. Unmittelbar neben dem Fort in nordlicher Bichtung hatte die FurCompany des Herro Sou b I e t t e eiu lVohobaus mit W aaren-V orrath (Store), und iu entgegeogesetzter Richtnug befaud sich ein ahnlicher Posten der American- }""ur- Company. Die Lage dieses Forts ist aogen' ehm auf elner mit Gebiischen bewachse-nen und abwechselnd offenen, von Hiigeln begrenzten GrasflacJ1e am FJusse, himer welcher sich die weite Prairie, anfauglich mit einzelneu alten Baumen und abwechselnden Holzstreifen ausdehnt, bald aber ibren eigenthiimlichen nackten Character annimmt. Etwa zehn Lederzelte oder Hutten der Dacotas vom Stamme der Yanktons oder Yanktoans waren in der Nabe des Forts aufgeschJageu, welche mit ihrer zugespitzt kegelformigen Gestalt einen originellen Anblick gaben. Gegenuber dem Forte am ostlicheu Missouri-Ufer, offuet sicb ein Bach, welcheu die Yanktons Pachen- Dachende (deutsch auszuspr., ch nicbt in der Kehle) neunen. Die Dacotas ;;.) , so neon en sie sich selbst, oder die Sioux clcr Franzosen, von *l Mebre Sc:hrlttsteller, z. B. Schoolcraft, BrAdbury u. a. schrelbeD Narcota, welches aber guz un- |