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Show 226 gegeniiber, an der Spitze oder Kante eioes gegen den Missisippi vortretenden Berges, stehen drei bis vier hochst sonderbar gebildete Felsen, voll von Bissen und Schluchten, von welchen der vordere Devils-Bake-Oven genannt wird, und Nadelholz auf seiner Hohe tragt. Der Grand-Tower ~) steht ganzlich isolirt am lioken Ufer und tragt ebenfalls rothe Cedern auf seiner Hohe. Hinter denselben befindet sich ebenfalls wieder ein grosser in mehre senkrechte Thurmabtheilungen gespaltener Felsen, und diese ganze Groppe bildet gleichsam eine hochst originelle Flusspforte. Einige Wohnungen lagen hochst malerisch an jenen Felsenkanzeln. Bald oberhalb jenes schmalen Felsenthores des Flosses offnet sich aus dem Staate Missouri der Obrazo- Creek, wo wir Holz einnahmen. Die Schlucbt des Baches war mit hob em schOnem Holze bewachsen, wo sicb der Eisvogel aufhielt. Ein Paar Hauschen waren von Negern bewohot, und vor diesen dehnte ein fruchtbarer Boden sich aos, in welchem man Baumwollstauden reihenweise gepftanzt batte. Am Bache bliiheten jetzt die hohen alten Ulmen, und bei den W ohnungen stan den starke rothe Cedern (Jun. virginiana), zum Theil noch mit ihren schwarzen Heeren beladen. Das Mnium (Bryum) ciliare Grev. kam in dieser Gegend nicht selten vor. Ober· halb Hat-Island legte man am Missouri- Ufer fiir die Nacht an. Der Morgen des .2.2. Marzes brach heifer an, und der Anblick des SonnenAufganges vom Hintertheile des Scbitfes war biJchst prachtvoll. A1s die feurige Sonnenscheibe uber den ijferwaldungen des Missisippi herauf stieg' bildeten sich in den vom schnellen Laufe des Schitres gebildeten Wellen die gltihendsten Farben; die wilden Gause und Enten wurden von unserem Paragon verscheucht, und eilten mit pfeifendem Flngelschlage davon. Der Eisvogel war auf den Gestrauchen am Ufer haufig. Wir stiessen in der Nahe des St. Mary-River auf den Grund, jedoch *> D~ete «aue Gegend entbilt bekanntlieh Muschelkl\lkt!tein. Herr Lesueur hat am Tower-Rock, J:U Vtek.sburg, Natcbez u. a. 0. am Mlsshdppi-Ufer bedeuteode Sammlungen dleser Art gemacht, sie aucb zuaa Tbeil bescbrieben uod abgebildet. Er hat die verschledenen Schichtcn mit den darin vorkommenden Coochylien, Thlerziboen und Fiachknocben genau angegebco. Die Muacheln sind sehr zerbrecbllcli, ;eno aaan ale aus dem Stein herausnimmt; a pater, uud besonders vom Wasser abgewaschen, sind elo el&er. L e 8 u 6 u r laa& bedeutende Bammluogen dleser Produkte nach Frank reich gesendet. .227 ohne bedeutenden Aufenthalt. Am Ufer hatte man bei dem fur die Dampfschiffeaufgeklafterten Scheitholze Tafeln aufgerichtet, auf welchen die Quantitat und der Preis des Holzes angeschrieben steht. Das Dorf Chester in Illinois, wo wir Holz einnahmen; hatte bis jetzt nnr wenige Hauser, da diese Ansiedlung noch neu ist. In den daselbst am Ufer aufgeschichteten Kalk.steinen und Holz schoss man die Agama undulata Daud., eine scbone Eidechse mit gekielten Schuppen, dunklen, winkligen Querstreifen auf dem Riicken und zwei metallglauzenden Feldern unter dem Leibe. Sie soll besonders am St. Peters-Flusse von bedeutender Grosse gefunden werden. Die rothe Eiche hatte bier starke Knospen. Am Mittage war es sehr warm, auf dem Flusse zeigte der Thermometer + 11 1 / 2 ° Reaum. Wir erblickten die Miindung des Kaskaskia-River am Illinois-Ufer, an welchem 6 Meilen aufwarts Kaskaskia liegt, eine der altesten franzosischen Niederlassungen am 1\lissisippi. ffier wohnte der Stamm der Kaskaskia-lndianer, von welchen noch einige Ueberreste in der Nahe des Ortes angesiedelt sind. Ein einziger Mann von reiner Basse soli gegenwartig noch unter ihnen gefunden · werden. Langs des Kaskaskia zieht sicb eine bewaldete Hiigelkette hin, welche etwas zuriick weicht; an ihr sti~gen jetzt grosse, ohne Zweifel von W aldbranden verursachte Rauchwolken auf. Auf den Baumstiimmen und Steinen im Flusse sah man am Mittage eine Menge von Schildkroten sich sonnen. Sie sind hartschalig und die meisten von ihnen nicht gross ; wir erhielten aber keine einzige von ihnen, obgleich wir haufig nach ihnen schossen. Auf den Sandbiinken spazierten di~ wild en Ganse ( .Anser ctenadensis), welcbe unseren Biichsenschiitzen zum Ziele dienten. Der erste Schuss scheuchte sie nicht auf, bei dem zweiten kam ihnen die Kugel nahe, sie :Hogen aber dennoch nicht weit fort. Bei Ste. Genevieve- Island theilt sich der Fluss, und wir schi.lften westlicb von dieser Insel hinauf. Sie ist mit hohem Waide bedeckt, das Ufer wild abgerissen, grosse Baumstamme Iiegen bis in das Wasser hi nab. V or uns zeigte sich schon Ste. Genevieve, wo Rauchwolken in der Ferne anfstiegen, und auf der Insel befand sich neben uns eine kleine Ansiedlung mit einer |