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Show 2 3 : z/z? 7.Februar 1961 Professor Aziz 8 Atiya University of Utah Salt Lake City, U.S.A. Lieber Herr Atiya, Ich habe mich wirklich sehr gefreut iiber Ihre*. Brief vom 3. Februar. Ich bin in meiner Korrespondenz nicht so regelmassig gewesen, weil ich allerlei Wechsel mit meinen Sekretarinen hatte. Aber ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass Sie an mich geschrieben haben. Mustafa war um Pfingsten herum hier in Oxford iffid hat hier und in London Vorlesungen gehalten. Br ist jetzt wieder sehr eifrig beschaftigt mit der Publikation des Ibn Ijas. und will jetzt den ganzen Text der Chronik, u.zw. im Wesentlichen nach dem ' Autograf des Verfassers publizieren, das in Istambul erhalten ist, und was ich hatte, habe ich ihm zugeschickt. Das arabische Museum in Kairo, dessen Direktor er seit einigen Jahren ist, kannte ich noch von meiner Kairoer Zeit her. Es ist wirklich gewaltig gewach-sen und er weiss iiber die Dinge gut bescheid. Es war sehr nett inn wieder zu sehen. Ich bin immer noch eifrig bei der Arbeit. In diesen Tagen kommt ein Buch heraus "Der Hebraische Bibeltext seit Franz Delitzsch". Die Biblia Hebraica, die ich 1937 fertig gestellt hatte, soil jetzt wieder neu bearbeitet werden und ich habe den Herren in Tubingen, die damit beschaftigt sind.einen sehr tiichtigen Specialisten fiir Masora empfohlen, der in Strabourg lebt und einige Monate bei mir gewesen ist und jetztiauch wieder demnachst herkommt. Im allgemeinen habe ich jetzt den Nachweis fuhren konnen, dass der iibliche Bibeltext erst eine Er-findung der Masoreten gewesen ist, die ihn im 8 und 9 Jahrh. durgefiihrt haben. Sie erinnern sich vielleicht, dass i$h sehr viel mich um den Babylonischen Bibeltext bemuht habe, da er eine etwas altere Form ist, als der uns gewohnte Text. Es war aber bisher sehr schwer mit ihm zu arbeiten, da er nie publiziert worden war.Ich bin jetzt ziemlich sicher, dass die Publikation diaser Babylonischen Texte durch die Societe Asiatique in Paris durchgefiihrt werden wird; dazu kommt dass einer meiner Hauptschiiler hier, der Finne Dr. Murtonen, herausbekom-men hat,dass der in Palastina seinerzeit gebrauchte Bibeltext im Wesentlichen noch heute bei den Samaritanern in lablus vorgetragen wird, wenn sie bei ihrem Gottesdienst die Tora verlesen. Sie konnen sich denken, dass ich im Zusammenhang mit diesen Problemen sehr beschaftigt gewesen bin. Die Einleitung zum Ibn Danijal haben Sie ja erhalten. Ich hatte gehofft, dass dieser arabische Text von der Berliner Akademie in arabischer und deutscher Fassung heraugegeben wird. Aber wie ich von Prof .Richard Hartmann kiirzlich ge-hort habe,sind die zu iiberwindenden Schwierigkeiten der Druckerei sehr gross. Es wird wahrscheinlich notig sein, den Text in Kairo drucken zu lassen. Ich habe deshalb einmal an Mustafa geschrieben und warte nun auf Antwort. Paul E.Kahle '),'}]' lOAfi i |