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Show Sie schrieben mir doch in Ihrem vorigen Briefe, dass Aussicht besteht, Sie und die verehrten Ihren,einmal wieder zu sehen, dass ware natiirlich ausserordentlich schon. Ich erlaube mir Ihnen anbei die Schrift meiner Frau fur Ihre verehrte Gattin zu ubersenden und fiige meine Schrift iiber die Universitat Bonn fiir Sie selber bei. Es handelt sich in beiden Schriften um Dinge die damals wirklich passiert sind. Man halt das heutzutage fiir fast undenkbar. Ich habe auf Ihre Anfrage wegen des Verkaufs meiner Biicher noch nicht geant-wortet, weil ich noch bei der Arbeit bin und ich nicht gut einen Teil von mei-nen Biichern weggeben kann. Im Fruhjahr beabsichtige ich fiir kurze Zeit nach Spanien zu fliegen wo ich meine zahlreichen Schiiler , die mit wichtigen Arbeiten beschaftigt sind, die ich Ihnen zu tun vorgeschlagen habe, sehen mochte. Ich habe ausserdem eine Einladung zu einem Besuch von Israel erhalten, zu einem Kbngress, der Bnde Juli stattfinden soil. Wenn moglich wiirde ich gerne hihfliegen. Ich bin seit 19o9/lo nicht in Palastina gewesen. Was wird es da nicht alles zu sehen geben und ich habe eine grosse Zahl von Schiilern und Bekannten da. Besten Dank fiir das Programm: 'Middle Eastern Studies at the University of Utah1. Ich habe es mit Interesse angesehen, wiirde allerdings ganz gern dane'ben ein Programm der ganzen Universitat sehen, da ich mir einsweilen noch keine Vor-stellung machen kann, wie sich die Middle Eastern Studies im Ganzen der Universitat hineinfinden. Ob Sie mir wohl ein solches Programm schicken konnteni Die Griisse an meine Sonne will ich ausrichten. Hans, der ja mit einer Tochter von Prof.Nyberg von Upsala verheiratet ist,war als deutscher Legationsrat zu-nachst einige Jahre in Karachi, tatig. Die letzten 2 l/2 Jahre war er in Bagdad und hat da zumeist den deutschen Botschafter vertreten. Er kommt jetzt nach Deutschland fiir einige Zeit, zur Kulturpolitischen Abteilung des Auswartigen Amtes und will im Mai in seinem Hause in Birlinghoven (zwischen Bonn und Sieg-burg) mit Frau und Kindern einziehen. Mein al tester Sohn Wilhelm ist seitdem er seine Studien in Rom beendet hat, an der Westminster Cathedrale in London tatig. Er besucht mich regelmassig. Theodor hat vor einem Jahr die Leitung der deutschen Abteilung seiner englischen Firma,Reinigungsmaschienen, in Hamburg iibernommen, und wohnt jetzt ganz in Hamburg, aber er lasst sich gelegentlich doch hier sehen. Mein jiingster Sohn Ernst hat in Bonn sein Examen in Economics beendet und arbeitet seit ein paar Jahren bei EURATOM in Brussel. Er ist verheiratet mit Fraulein Armgart von der Leien, die aus einem Familiengut in der Nahe der Hollandischen Grenze stammt. Ernst und Theodor waren zu Weihnachten hier in Oxford und das war natiirlich sehr nett. Theodor war in der vorigen Wo-che auf mehrere Tage zu einer Ausstellung hier und wir haben dabei allerlei besprochen. Herzliche Griisse an Sie und die verehrten Ihren Ihr Die beiden Broschiiren schicke ich an Sie als Drucksache. <S\(M~ |